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Polizei lässt Gewalt in Türkei wieder aufleben

Heute Redaktion
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Die Polizei in Istanbul ist erneut mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen. Auf einer Zugangsstraße zum Taksim-Platz rückte die Einsatzkräfte am Samstag gegen die friedlichen Demonstranten vor.

In der türkischen Metropole Istanbul ist die Polizei am Samstag erneut mit Wasserwerfern und Tränengas gegen Demonstranten vorgegangen. Die Sicherheitskräfte versuchten, rund 3000 Menschen zurückzudrängen, die sich auf dem Taksim-Platz versammeln wollten.

Die Demonstranten hatten sich in der Istiklal-Straße, einer Fußgängerzone, versammelt, die zum Taksim-Platz führt. Der Platz war das Zentrum der wochenlangen Proteste, die sich an einem Bauprojekt im nahe gelegenen Gezi-Park entzündet hatten und sich später allgemein gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan richteten.

Bei den wochenlangen Demonstrationen war die Polizei mit aller Härte eingeschritten. Drei Demonstranten und ein Polizist kamen bei den Zusammenstößen ums Leben, zudem wurden rund 8000 Menschen verletzt. Nach Schätzungen der Polizei hatten sich 2,5 Millionen Menschen in 80 türkischen Städten an den Demonstrationen beteiligt.

Demos illegal

Istanbuls Gouverneur hatte die für den Samstagabend auf dem Taksim-Platz geplante Demonstration für illegal erklärt. Sie sei nicht genehmigt, sagte Gouverneur Hüseyin Avni Mutlu kurz vor dem geplanten Beginn des Protests nach Angaben lokaler Medien. Zuvor hatte Mutlu über den Kurznachrichtendienst Twitter angekündigt, der an den Taksim-Platz angrenzende Gezi-Park werde an diesem Sonntag wiedereröffnet.

Das harsche Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten war in vielen Ländern der Welt kritisiert worden, die EU-Beitrittsverhandlungen der Türkei wurden belastet.

APA/red