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Polizei richtet Massaker unter Bergarbeitern an

Heute Redaktion
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Der Streik in einer südafrikanischen Platinmine droht zu eskalieren. Nachdem es bereits in den vergangenen Tagen dutzende Verletzte und Tote gegeben hat, erreichte die Gewalt am Donnerstag einen traurigen Höhepunkt. Polizisten erschossen mindestens 30 Arbeiter.

Bei Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und streikenden Arbeitern einer südafrikanischen Platinmine sind am Donnerstag mehr als 30 Menschen getötet worden. Dies teilte die Polizei am Freitag mit. Ein Sprecher hatte zuvor gesagt, die Polizei habe in legitimer Selbstverteidigung gehandelt, als sie das Feuer auf eine Gruppe von Arbeitern eröffnete, die sie mit Schusswaffen und anderen Waffen angriffen.

Gewerkschaftsstreit als Ausgangspunkt

Bei den Auseinandersetzungen, in denen es zunächst um unterschiedliche Ansichten zweier Gewerkschaften zu einem Streik ging, wurden am vergangenen Wochenende zwei Wachleute durch einen Sprengsatz getötet. Zwei Minenarbeiter wurden auf dem Weg zur Arbeit beziehungsweise im Wohnheim ermordet. Am Montag erschoss die Polizei drei Arbeiter, zwei Polizisten wurden gelyncht. Am Dienstag wurde in einem nahen Armenviertel die Leiche eines kürzlich getöteten Mannes gefunden.

Der Minenbetreiber Lonmin kritisierte den Umgang der Polizei mit den Unruhen. "Die südafrikanische Polizei sollte die öffentliche Ordnung und Sicherheit gewährleisten", kritisierte Lonmin-Chef Roger Phillimore in einer Mitteilung. "Wir betrachten die Entwicklungen rund um die Polizeioperationen an diesem Nachmittag mit dem größten Ernst", fügte er hinzu. Zugleich drückte Phillimore sein Bedauern angesichts des neuerlichen Blutvergießens aus.

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