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Polizei schnappt Berliner Auto-Brandstifter

Heute Redaktion
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Seit Monaten brennen in der deutschen Hauptstadt fast jede Nacht Autos, jetzt hat die Polizei einen der Serien-Auto-Brandstifter in Berlin gefasst. Der 27-Jährige soll rund 100 Fahrzeuge aus Frust abgefackelt haben.

Der 27-Jährige stehe im dringenden Verdacht, "eine hohe Zahl von Fahrzeugen in Berlin in Brand gesetzt zu haben", sagte der Sprecher der Berliner Polizei, Frank Millert. Der Mann soll 67 Autos direkt angezündet haben. 35 weitere Autos wurden durch die Flammen oder die Hitze in Mitleidenschaft gezogen.

Die Polizei kam dem Mann durch die Auswertung von Videofilmen aus einer U-Bahn oder einem Bus auf die Spur. Er fiel auf, weil er vor einigen Taten in die dortige Gegend fuhr und sich auffällig benahm. Direkt nach den Taten machte er sich wieder auf den Rückweg. Die Polizei habe ihn später zufällig identifizieren können und den Verdacht weiter verfolgt. Angesichts vieler Indizien habe der Mann am Freitag nach und nach die Taten gestanden.

Frust über Arbeitslosigkeit

Nach ersten Einvernahmen dürfte der Mann die Brandstiftungen aus Frust über seine Arbeitslosigkeit begangen haben. Seit Jahresbeginn wurden in Berlin mehr als 550 Autos durch Flammen beschädigt. Etwa die Hälfte der Brandstiftungen ist nach Erkenntnissen der Polizei politisch motiviert. Die andere Hälfte geht auf das Konto von Trittbrettfahrern.

Die Polizei betonte, das Problem der angezündeten Autos sei mit der Festnahme aber nicht erledigt. "Es gibt noch eine Vielzahl von Brandstiftungen. Das Phänomen, da bin ich mir hundertprozentig sicher, wird uns weiter beschäftigen." Weil bei einem Brandanschlag ein Haus beschädigt wurde und ein weiteres Mal ein Altenheim direkt neben einem brennenden Auto stand und so Menschen gefährdet wurden, lautet der Haftbefehl für den 27-Jährigen auf den Vorwurf der schweren Brandstiftung.