Rund 50 Aktivisten hielten am Montag etwa fünf Stunden lang ein Gründerzeithaus am Wiener Rathausplatz besetzt. Die Aktion richtete sich gegen geplante Abschiebungen aus Österreich, die Schließung von Notschlafstellen für Bedürftige sowie die Spekulationsgeschäfte mit leerstehenden Gebäuden in der Bundeshauptstadt. Zwischenzeitlich hatten sich bis zu 200 Unterstützer am Wiener Rathausplatz eingefunden, aus dem Gebäude hatten die Aktivisten Banner aufgehängt.
Kurz vor 19.30 Uhr begann die Polizei offenbar mit Unterstützung der Wega mit der Räumung des Gebäudes am Rathausplatz 3. Die Aktivisten hatten im Vorfeld angekündigt, sich bei der Räumung friedlich zu verhalten und keinen Widerstand zu leisten. "Dieses Haus könnte eine Geflüchtetenunterkunft, ein Sozialmarkt oder ein queerfeministisches Zentrum sein - dafür aber steht es leer! Wider der irrsinnigen Wiener Stadtpolitik!", hieß es auf Twitter.
Augenzeugen berichteten davon, dass die Polizeiaktion bis 21 Uhr gedauert hatte. Die Beamten mussten die Aktivisten einzeln aus dem Gebäude tragen. Erst hieß es, die Aktivisten seien in das Polizeianhaltezentrum Rossauer Länge gebracht worden, weshalb dort eine Kundgebung angemeldet wurde. Kurz nach 21 Uhr allerdings stellte sich heraus, dass es offenbar keine Festnahmen gab – eine Einsatzbilanz mit möglichen Anzeigen lag am Abend noch nicht vor.