Österreich

Darum sollten Sie aufs Böllern verzichten

Heute Redaktion
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Für ein paar Minuten Feuerwerk zahlen Mensch, Tier und Natur einen hohen Preis. Die Polizei Wien und das Tierschutzvolksbegehren bitten die Bevölkerung, darauf zu verzichten.

Ein pompöses Feuerwerk gehört zum Jahreswechsel wie Kleeblätter, der Donauwalzer oder "Dinner for One". Doch keine dieser Tradition schadet der Allgemeinheit mehr, als die alljährliche Böllerei. Die Feinstaubbelastung ist enorm. Haustiere leiden – Wildtiere können sterben. Der Mensch gefährdet durch Pyrotechnik nicht nur seine Finger, sondern auch seine Gesundheit nachhaltig, lautet die Kritik.

Viel Feinstaub, panische Tiere, verletzte Menschen

In einer einzigen Nacht werden durch Feuerwerk und Co. so viele Feinstaubpartikel in die Luft geschossen, wie in einem Monat durch alle Fahrzeuge in ganz Österreich zusammengezählt. "Die Schadstoff-Konzentration in der Luft übersteigt zu Silvester in Städten die Grenzwerte um das 60-fache", so Sebastian Bohrn Mena, Initiator des Tierschutzvolksbegehrens, das im Frühjahr 2019 starten soll.

"Bitte auf die Silvester-Böllerei verzichten!"

„Hunden und Katzen, mit ihrem sensiblen Gehör, macht die Böllerei große Angst. Für Wildtiere kann sie sogar tödlich enden...Wir fordern daher alle tierliebenden Menschen auf, dieses Jahr auf die Knallerei zu verzichten", so Sebastian Bohrn Mena. „Die Knallerei bringt Freude für wenige Minuten, hat aber viele sehr negative Auswirkungen...Ob durch die unglaubliche Feinstaubkonzentration in der Luft, die hohe Verletzungsgefahr für Kinder, die Verschmutzung der Natur oder die Ängstigung und Gefährdung von Heim- und Wildtieren."

Mit seiner Kritik ist Bohrn Mena, ehemals "Liste Pilz" (Anmerkung: heißt heute "Jetzt") nicht alleine. Auch die Wiener Polizei sowie mehrere Umwelt- und Tierschutzorganisationen bitten die Bevölkerung freiwillig auf Pyrotechnik zu verzichten.

Immer mehr Kritik an Pyrotechnik

"Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, freiwillig auf Pyrotechnik zu verzichten, denn die Handhabung dieser Gegenstände ist aus vielerlei Gründen gefährlich", heißt es in einer Aussendung. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass das Zünden von Raketen, Blitzknallkörpern, Schweizerkrachern oder Knallfröschen im Ortsgebiet ausdrücklich verboten ist. (Übersicht in der Bildergalerie oben). Darüber hinaus darf in der Nähe von Tankstellen, Tierheimen, Kirchen oder Krankenhäusern nicht geböllert werden. Es drohen empfindliche Strafen – bereits das bloße Mitführen wird als "versuchte Verwaltungsübertretung geahndet", warnt die Polizei.

Die Beamten werden an verschiedenen Örtlichkeiten Schutzmaßnahmen treffen. "Wo und wann diese aktiviert werden, wird nicht näher veröffentlicht", heißt es. (mp)