Eine schwere Justiz-Panne wird jetzt bekannt. Die Polizei bestätigt laut orf.at, dass eine falsche Person aus dem Polizeianhaltezentrum Linz entlassen wurde. Bei zwei Männern wurden Vor- und Nachname verglichen – und die waren bei beiden exakt gleich. Das Geburtsdatum hat allerdings niemand kontrolliert.
Dadurch kam es dazu, dass ein 30-jähriger Nordmazedonier versehentlich freigelassen wurde. Der Mann soll einem Verwandten bei der Flucht geholfen haben, nachdem dieser auf einen anderen geschossen haben soll. Eigentlich hätte der 30-Jährige als Zeuge im Prozess aussagen sollen.
Wegen der identen Namen hat die Polizei den Mann mit einem 17-jährigen Burschen verwechselt, der wegen Raubverdachts in Haft gesessen ist – die Krone berichtete zuerst darüber. Anstatt wie geplant den Jugendlichen zu entlassen, ließen die Beamten den mutmaßlichen Fluchthelfer des Mordverdächtigen gehen. Der Fehler ist zwar bald aufgefallen, aber da war der 30-Jährige – er saß wegen Drogendelikten – schon längst verschwunden.
Jetzt wird der Mann per Haftbefehl gesucht. Gegen den verantwortlichen Polizisten läuft ein Disziplinarverfahren.
Im Polizeianhaltezentrum gelten nach dem Vorfall mittlerweile strengere Regeln bei Häftlingsentlassungen. Es gibt jetzt das Vier-Augen-Prinzip: Zwei Polizisten müssen gemeinsam die Identität der Gefangenen prüfen. Bisher hat das ein einzelner Beamter gemacht.