Oberösterreich

Polizei warnt vor Betrug mit Promi-Trick

Seit einigen Wochen versprechen Betrüger im Netz, aus wenig Geld in kurzer Zeit ganz viel zu machen. Sie werben dabei auch mit Fotos von Promis.

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Gerald Sakoparnig vom LKA erklärt, wie die Masche der fiesen Internetbetrüger funktioniert.
Gerald Sakoparnig vom LKA erklärt, wie die Masche der fiesen Internetbetrüger funktioniert.
Mike Wolf

Seit zwei Monaten sind die Internetbetrüger besonders aktiv, haben in Oberösterreich an die zehn Opfer gefunden. So etwa einen 73-Jährigen aus dem Bezirk Linz-Land. Per Mail wurde der Pensionist von den Tätern auf eine Website gelockt. Dort wurde ihm versprochen, dass er innerhalb weniger Tage aus einem kleinen Startkapital ganz viel Geld machen könne. Das Gegenteil war der Fall, der Mann hat so mehrere zehntausend Euro verloren.

Alles in allem mehr als 2 Millionen Euro beträgt die Schadenssumme der Opfer aus Oberösterreich bereits.

Die Opfer müssen auf der Seite eine Art Konto anlegen, sich dort registrieren. Gefragt wird dabei nach dem Lichtbildausweis und anderen personenspezifischen Daten. Kurz darauf meldet sich dann einer der Täter, verwickelt die Person in ein längeres Verkaufsgespräch, erklärt, dass, um beim Geschäft dabei zu sein, erstmal einige hundert Euro überwiesen werden müssen.

"Wenn du jetzt mitmachst kannst du so reich werden wie dieser Promi"

Mit Bildern von Prominenten auf der Seite soll veranschaulicht werden, 'wenn du jetzt mitmachst, kannst du so reich werden wie dieser Promi'", sagt Gerald Sakoparnig, Ermittler beim Landeskriminalamt OÖ gegenüber "Heute". Unter den Prominenten mit denen geworben wird: Sportler und auch bekannte Geschäftsmänner wie zum Beispiel Didi Mateschitz, Gründer von Red Bull.  

Ist die Anmeldung geschafft und das erste Geld (Startkapital) überwiesen, melden sich die Täter in regelmäßigen Abständen, animieren die später Geschädigten dazu noch mehr Geld "anzulegen", denn es gäbe eine neue Veranlagungsform, die das Geld weiter wachsen lassen soll. Zudem können die Opfer über einen Zugangscode beobachten, wie sich ihr Geld am Konto angeblich vermehrt hat. "Das bestärkt, weiter Geld zu überweisen", erklärt der Ermittler.

"Wenn die Opfer ausgelutscht sind und nichts mehr zu holen ist, bricht irgendwann der Kontakt ab und das Opfer hat keinen Zugriff mehr aufs Konto", so Sakoparnig weiter. So war das auch damals im Fall des 73-jährigen Geschädigten aus Linz-Land. Als einer der Ersten war er im Zeitraum von 24. September bis 9. Oktober noch zu diversen Überweisungen überredet worden, Anfang November war dann plötzlich Funkstille - das Geld weg!

"Internet-Betrug ist Corona-resistent. Die Leute haben gerade viel mehr Zeit und surfen gern' im Netz." Aufpassen!, warnt der Chef-Ermittler.