Oberösterreich

Polizei warnt vor E-Mail von Wiener Polizei-Chef

Die Polizei warnt vor einer E-Mail, die derzeit die Runde macht. Darin schreibt ein angeblicher Wiener Polizeigeneral, verlangt eine "Rechtfertigung".
Peter Reidinger
10.02.2022, 16:01

Das Schreiben ist mit dem Logo der "Kriminalprävention" der Polizei versehen. Laut Aussendung der OÖ-Polizei vom Donnerstag beginnt das Schreiben so: 

Zu Ihrer Aufmerksamkeit:
Ich bin Herr Gerhard Pürstl, Generaldirektor der Wiener Polizei, Hauptkommissar, Leiter der Abteilung für Jugendschutz. Ich kontaktiere Sie nach einer Computerbeschlagnahme. Wir leiten kurz nach einer Cyber-Infiltration rechtliche Schritte gegen Sie ein, um:
Kinderpornographie, Pädophilie, Cyberpornografie und Exhibitionismus. Uvm..

Der Absender gibt sich als Wiens Polizeichef Gerhard Pürstl aus.
Screenshot ORF

"Rechtfertigung" wird verlangt

Das Schreiben, das derzeit per Mail verbreitet wird, fordert die Empfänger auf, eine Rechtfertigung zu schreiben und diese an die Mail Adresse [email protected] zu senden.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es bei den Schreiben um "Sexerpressung" geht. 

"Es sind auch ähnliche Schreiben, beispielsweise mit dem Logo der Europol und weiteren Polizeilogos unterwegs, die alle nach dem gleichen Muster verfasst sind", so die Polizei.

Bei genauer Prüfung sei jedoch zu erkennen, dass die Schreiben gefälscht sind. "Angeführte Mail-Adressen sind keine offiziellen Behördenadressen, die Schreibweise der Namen weichen innerhalb des Briefes ab. Im angeführten Schreiben, das vorgibt, von der Wiener Polizei zu sein, ist sogar eine Schweizer Adresse in Bern als Absender angeführt."

Echte Polizei warnt

 Die "echte" Kriminalprävention der Polizei rät daher: "Seien Sie sehr vorsichtig mit E-Mail Anhängen – darin verstecken sich oft Schadprogramme. Erhaltene Schreiben genau prüfen, keine persönlichen Daten bekanntgeben. Auf fragwürdige Schreiben nicht antworten, auf Forderungen nicht eingehen. Wenn Sie bereits Opfer geworden sind, erstatten Sie eine Anzeige bei der nächsten Polizeiinspektion."

Betrüger versuchen es laut Polizei derzeit auch über das Telefon. Sie geben sich in einer Bandansage auf Englisch als Polizei aus – nähre Informationen gibt es unter www.watchlist-internet.at oder direkt bei der Kriminalprävention des Landeskriminalamtes OÖ unter 059 133/40 37 88.

LKA-Betrugsermittler Gerhard Sakoparnig warnte schon zu Winterbeginn, dass in der Pandemie besonders viele Online-Betrüger unterwegs sind: "Gerade jetzt wittern die Betrüger das große Geschäft. Im Lockdown sind viele Menschen alleine, die sozialen Kontakte sind auf ein Minimum reduziert."

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