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Polizei will "Partygate"-Bericht stark zensieren

Gute Nachrichten für Boris Johnson: Der Bericht zu den Lockdown-Partys soll zensiert erscheinen, um Befangenheiten bei den Ermittlungen zu verhindern.

Heute Redaktion
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Da kann Boris Johnson gut lachen: Scotland Yard möchte, dass der Untersuchungsbericht über die Lockdown-Partys nicht mit allen Einzelheiten an die Öffentlichkeit kommt – aus ermittlungstaktischen Gründen.
Da kann Boris Johnson gut lachen: Scotland Yard möchte, dass der Untersuchungsbericht über die Lockdown-Partys nicht mit allen Einzelheiten an die Öffentlichkeit kommt – aus ermittlungstaktischen Gründen.
CARL RECINE / AFP / picturedesk.com

Ganz Großbritannien erwartet mit Spannung den Bericht der Beamtin Sue Gray, die die Lockdown-Partys rund um den Premier Boris Johnson untersucht. Nun könnte sich die Veröffentlichung noch hinziehen. Denn die Londoner Polizei teilte am Freitag mit, sie habe Gray gebeten, in ihrem Bericht möglichst wenig Bezug zu nehmen auf Ereignisse, die noch von Ermittlern untersucht würden. So solle eine Beeinträchtigung der Ermittlungen vermieden werden. Mit der Veröffentlichung des Berichts war eigentlich noch für diese Woche gerechnet worden.

Gray untersucht Vorwürfe von illegalen Partys, die während der strengen Lockdowns 2020 und 2021 stattgefunden haben sollen. Berichte über feuchtfröhliche Zusammenkünfte lösten in der Öffentlichkeit Empörung aus. Die Bürger selbst mussten in dieser Zeit Kontakte vermeiden, bei Verstößen wurden hohe Bußgelder verhängt. Selbst aus den Reihen von Johnsons Konservativen wurden Forderungen nach einem Rücktritt des Regierungschefs laut.

Permanenter politischer Druck

Für den seit Wochen heftig unter Druck stehenden Premierminister Boris Johnson sind das gute Neuigkeiten. Der interne Bericht zu mehreren Events in dessen Amtssitz 10 Downing Street und anderen Regierungsgebäuden gilt als hoch brisant. Berichten zufolge sollen Regierungsmitarbeiter und auch Johnson selbst während der Pandemie mit Feiern gegen die eigenen Lockdown-Regeln verstoßen haben.

Sollte sich das bestätigen, gilt ein Misstrauensvotum gegen den Premier als wahrscheinlich. Johnson hatte bislang jedoch so gut wie alle Fragen dazu unter Verweis auf die laufenden internen Untersuchungen abgeschmettert. Nun dürfte er weiter wertvolle Zeit gewinnen, denn ein stark zensierter Bericht dürfte ihn wohl kaum gefährden.

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