Niederösterreich

Polizei-Hunde starben laut Obduktion an Überhitzung

Jetzt ist es traurige Gewissheit: Jene zwei Diensthunde und zwei private Hunde im Weinviertel dürften an zu viel Hitze verendet sein.

Polizeihunde sind eine wichtige Waffe der Exekutive (der Hund am Foto ist nicht betroffen, nur als Symbolhund)
Polizeihunde sind eine wichtige Waffe der Exekutive (der Hund am Foto ist nicht betroffen, nur als Symbolhund)
Bild: LPD Wien (Symbolfoto)

Die Tragödie rund um zwei Polizeidiensthunde sowie zwei private Hunde eines Exekutiv-Pärchens (es gilt die Unschuldsvermutung) im Weinviertel dürfte geklärt sein. Denn laut Obduktion waren die Fellnasen nicht an Gift gestorben, sondern an Überhitzung.

Am 16. August soll ein erfahrener Diensthundeführer (zwischen 35 und 45 Jahre) vom Stützpunkt Sankt Pölten mit drei belgischen Malinois und einem Schäferhund joggen im Wald gewesen sein (Anm.: ihm gehörte Diensthund Eden und ein Hund privat, ihr ein Diensthund sowie ein Tier privat).

Über 30 Grad

An jenem August-Dienstag hatte es im Weinviertel (Grenze Bezirk Hollabrunn/Mistelbach) über 30 Grad im Schatten. Die Hunde sollen laut Diensthundeführer erschöpft gewesen sein, deshalb habe er den Lauf abgebrochen. Nach der Runde im Wald soll das Herrchen die Tiere in seinen Bus verfrachtet und anschließend nach Hause gefahren sein. Daheim war bereits einer der Vierbeiner in extrem schlechten Zustand, binnen kurzer Zeit verendeten alle vier Vierbeiner - mehr dazu hier.

Die beiden Polizisten mussten danach psychologisch betreut werden, gingen beide in den Krankenstand. Das Landeskriminalamt Niederösterreich nahm die Ermittlungen wegen des Verdachtes der Tierquälerei gegen unbekannte Täter auf. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ordnete eine Obduktion der Hunde in Wien an.

Das ergab Obuktion

Die Obduktion wurde wahrlich akribisch durchgeführt. Denn das Ergebnis lag bereits in der ersten Septemberwoche vor, jedoch wollte der Chef des Institutes nochmal mit der Tierärztin Rücksprache halten, um etwaige Fehler zu vermeiden. Aber nun ist klar: „Aufgrund der uns nun vorliegenden pathologischen Befunde der veterinärmedizinischen Universität Wien sind die Hunde mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Überwärmung an akutem Herz- Kreislaufversagen (Hitzschlag) verendet", so Chefinspektor Johann Baumschlager am Mittwochmorgen.

Das passiert jetzt mit Polizist

Eine strafrechtliche Beurteilung erfolgt jetzt durch die zuständige Staatsanwaltschaft bzw. das Gericht in Korneuburg. Daraus resultierende etwaige dienstrechtliche Maßnahmen obliegen nun rein der Landespolizeidirektion Niederösterreich, betont Polizeisprecher Johann Baumschlager am Mittwoch in einer Aussendung.

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