Österreich

Polizist: "Natürlich wird Gewalt zu Hause steigen"

Alle wissen es, wirklich darüber reden will kaum jemand: Durch unser eingeschränktes Leben wird die häusliche Gewalt steigen.

Heute Redaktion
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Häusliche Gewalt an Frauen - leider immer noch ein Problem.
Häusliche Gewalt an Frauen - leider immer noch ein Problem.
Bild: imago stock & people (Symbolfoto)

Kein Beamter der Landespolizeidirektion NÖ will bezüglich häusliche Gewalt eine Einschätzung bzw. Prognose abgeben, der Tenor ist nur: "Klar wird diese steigen".

Franz Bäuchler, Stadtpolizeikommandant von St. Pölten sagte am Donnerstag: "Es ist generell sehr ruhig bis jetzt, auch auf den Straßen. Aber natürlich werden wahrscheinlich in den nächsten Wochen häusliche Vorfälle zunehmen, weil nicht gelöste Konflikte zum Vorschein kommen."

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister begrüßen das am Donnerstag von der Bundesregierung angekündigte Unterstützungspaket für Frauen im Zeichen der Corona-Krise ("Heute" berichtete).

Maßnahmen aus NÖ

„Mit der heute vorgestellten finanziellen und personellen Stärkung der 24h-Frauen-Helpline, dem Ausbau der Online-Beratung für von Gewalt bedrohte Frauen unter www.haltdergewalt.at und der Sicherheit der polizeilichen Ermittlungstätigkeit und Strafverfolgung setzt der Bund wichtige Maßnahmen, um den notwendigen Schutz vor Gewalt auch in der Corona-Krise zu gewährleisten. Besonders freut uns auch die nach niederösterreichischem Vorbild geplante österreichweite Informationskampagne in Supermärkten und Drogerien. Wir in Niederösterreich haben vor einem Jahr bereits eine Initiative gestartet, um handliche Informationsfolder mit allen Notrufnummern und Anlaufstellen in Niederösterreich an Orten aufzulegen, die häufig von Menschen frequentiert werden", so die beiden Politikerinnen.



Der leichte Zugang zu Beratungseinrichtungen sowie rasche Informationen über Hilfsangebote sind für Betroffene wichtig. Deswegen führen die NÖ Frauenberatungsstellen auch weiterhin Beratungen durch. Um die persönlichen Kontakte jedoch so weit wie möglich einzuschränken, bieten sie telefonische Beratungen oder Mailberatungen an.



Zehn Frauenberatungsstellen in Niederösterreich stehen für rasche Hilfe für Frauen in Krisensituationen bereit. Kontakte zu allen Frauen- und Gewaltschutzeinrichtungen in Niederösterreich findet man auf der Website des Landes Niederösterreich unter www.noe.gv.at/Frauen sowie unter www.frauenberatung-noe.at. Darüber hinaus bietet das NÖ Frauentelefon unter der Telefonnummer 0800/800 810 anonyme und kostenlose Erstberatung an.