Polizist rettet Frühchen bei Geburt – nun ist er Pate

"Meine Kollegin und ich waren auf Streife unterwegs, als der Funkspruch ,Spontangeburt’ hereinkam", erinnert sich Bezirksinspektor Stefan (27) an den 20. März 2020 zurück. "Heute" berichtete im Juni 2020 über die Heldentat von Stefan und seiner Kollegin.

Leo war "komplett blau, hatte keinen Herzschlag"

Die Geburt "verhältnismäßig schnell", doch der viel zu kleine Säugling war komplett blau und hatte keinen Herzschlag. Stefan, der seit seinem Zivildienst Sanitäter ist, fiel sofort in einen "Notfallmodus", wie er erzählt: "In dem Moment der Geburt war ich nicht nervös. Mit meinen Daumen habe ich eine Herzdruckmassage gemacht. Nach kurzer Zeit fing ein sehr leichter und langsamer Herzschlag an. Leo versuchte zu atmen – was wegen dem Fruchtwasser in seinem Mund und im Gesicht schwer möglich war."

"Ich zitterte am ganzen Körper"

"Das Schönste war, als der Rettungsdienst Leo mit einer Beatmungsmaske versorgte und sich die blauviolette Haut schlagartig vom Brustkorb aus rosa verfärbte", so der Lebensretter. Nach dem Einsatz "zitterte ich am ganzen Körper. Auch die Ungewissheit, ob es für Mutter und das Baby gut ausgeht, war sehr belastend."

Es ging gut aus und Stefan blieb in Kontakt mit Leo und seinen Eltern, besuchte sie oft und war auch bei seinem ersten Tag im Kindergarten dabei. Die Familie lebt inzwischen in Deutschland. Dort fand nun auch die Taufe statt, wo Stefan wieder eine wichtige Rolle hatte. "Ich war sehr erfreut und überrascht, dass ich als Taufpate ausgewählt wurde", so der seit kurzem verlobte Bezirksinspektor.

Leo ist "lebensfrohe und glückliche Erscheinung"

"Für mich persönlich ist es unglaublich wie groß Leo einfach schon ist. Er ist ein richtig aufgewecktes und neugieriges Kind, das sich großartig entwickelt. Es wirkt einfach, als wäre er froh am Leben zu sein und genau so eine lebensfrohe und glückliche Erscheinung ist er. Auch wenn der Einsatz und die Geburt nervenaufreibend war, ist der Ausgang dessen unglaublich toll. Weiters ist Leo riesig von der Polizei begeistert, weshalb ich auch in der Repräsentationsuniform bei der Taufe war, weil er sich das gewünscht hat."