Welt

Polizist sah Uvalde-Attentäter, durfte nicht schießen

Im Bericht der Polizei nach dem Schulmassaker von Uvalde, steht dass ein Polizist den Täter beim Betreten der Schule sah, aber nicht schießen durfte. 

Nikolaus Pichler
Teilen
Nach dem Schulmassaker von Uvalde steht die Polizei in massiver Kritik. 
Nach dem Schulmassaker von Uvalde steht die Polizei in massiver Kritik. 
Eric Gay / AP / picturedesk.com

Rund sechs Wochen nach dem Massaker an einer Grundschule in Texas hat ein Expertenbericht Versäumnisse der Polizei benannt. In dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Universität Texas hieß es, ein Polizist habe beobachtet, wie der bewaffnete Täter auf die Grundschule in Uvalde zuging. Der Beamte habe seinen Vorgesetzten um Schießerlaubnis gebeten. "Der Vorgesetzte hat das entweder nicht gehört oder zu spät reagiert." Der Polizist habe sich dann umgedreht, um die Erlaubnis von dem Vorgesetzten einzuholen. Als er sich wieder dem Verdächtigen zuwenden wollte, sei der 19-Jährige bereits in der Schule gewesen.

In dem Bericht wurden auch andere Versäumnisse angeprangert, die die Bluttat zumindest begünstigten. So sei die Aussentür, durch die der Täter in die Schule eindrang, nicht abgeschlossen gewesen. Ein weiterer Polizist sei mit seinem Streifenwagen in hoher Geschwindigkeit über den Schulparkplatz gefahren, als der Verdächtige ebenfalls dort war, habe ihn aber nicht entdeckt. "Wäre der Beamte langsamer gefahren oder hätte er sein Auto am Rande des Schulgeländes geparkt und sich zu Fuss genähert, hätte er den Verdächtigen vielleicht gesehen."

Polizei wegen späten Eingreifens massiv in der Kritik

Der Schütze hatte im Mai in der Grundschule 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Die Polizei geriet wegen ihres späten Eingreifens an der Schule massiv in die Kritik. Erst mehr als 75 Minuten nachdem der Schütze das Feuer eröffnet hatte, waren Einsatzkräfte in das Klassenzimmer mit dem Amokläufer eingedrungen und töteten ihn.

1/9
Gehe zur Galerie
    Bei einem Amoklauf an einer Volksschule in Uvalde, Texas, sind mindestens 19 Kinder getötet worden.
    Bei einem Amoklauf an einer Volksschule in Uvalde, Texas, sind mindestens 19 Kinder getötet worden.
    Dario Lopez-Mills / AP / picturedesk.com

    Die USA werden immer wieder von solchen und ähnlichen Fällen von Schusswaffengewalt erschüttert. Zuletzt hatte ein Schütze in Highland Park im Bundesstaat Illinois bei einer Parade zum Unabhängigkeitstag das Feuer eröffnet. Sieben Menschen wurden bei der Tat am vergangenen Montag getötet, viele weitere verletzt. Der 21 Jahre alte mutmassliche Schütze hat die Tat nach Angaben der Staatsanwaltschaft gestanden.

    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
      26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
      Denise Auer, Helmut Graf