Heftige Szenen am Pariser Fernbahnhof Gare d'Austerlitz: Der Pariser Staatsanwaltschaft zufolge wurden Sicherheitsbeamten auf einen Mann aufmerksam, der an mehreren U-Bahn-Stationen Hakenkreuze an die Wände sprühte. Als die Beamten ihn konfrontierten, eskalierte die Situation.
Der Verdächtige griff mit beiden Händen in seine Jacke und zog eine Pistole. Er richtete die Waffe, die sich später als Attrappe herausstellen sollte, auf die Polizisten. Der Aufforderung, die Waffe fallen zu lassen kam er nicht nach. Daraufhin machte einer der Sicherheitsbeamten von seiner Schusswaffe gebrauch. Der Mann – bei dem es sich um einen in Paris lebenden Syrer handelte – wurde lebensgefährlich verletzt. Noch am Abend wurde er in einer Klinik für Hirntot erklärt.
Auch ein unbeteiligter Taxifahrer, der sich zum Tatzeitpunkt in der Nähe befand, wurde durch den Schusswaffeneinsatz am Fuß verletzt, er wurde ebenfalls in eine Klinik gebracht. Weitere Hintergründe zur Tat sind bis dato nicht bekannt.
Der Polizist, der den Schuss abgab, wurde unter Arrest gestellt. Wie in solchen Fällen üblich, wurde wegen des Schusswaffengebrauchs ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Videokameras am Bahnhof zeichneten den Vorfall auf. Die Aufnahmen werden nun gesichtet.
Aufgrund der hohen terroristischen Bedrohungslage sind die Beamten in Frankreich angespannt. Aufgrund diverser Vorfälle würden die Sicherheitskräfte in den großen Pariser Bahnhöfen regelmäßig ohne zu zögern zur Waffe greifen. Die französischen Beamten werden auf Bahnhöfen immer wieder zur Zielscheibe von Angriffen.
Erst vor der Olympischen Spielen 2024 hatte ein psychisch gestörter Mann einen Anti-Terror-Soldaten im Pariser Bahnhof Gare de l'Est mit einem Messer verletzt. Auch am Bahnhof Gare de Lyon kam es vor einem Jahr zu einem Vorfall. Damals wurden drei Menschen mit einem Messer verletzt. Vor über einem Jahr wurde eine Frau in einer Pariser S-Bahnstation von Beamten erschossen, da sie drohte, sich in die Luft zu sprengen.