Niederösterreich

Polizist überfahren – Gattin musste Fall rekonstruieren

Auf einem Campingplatz in Neusiedl bei Waidmannsfeld wurde ein 54-Jähriger mit dem Auto überfahren. War es fahrlässig oder vorsätzlich?

Erich Wessely
Teilen
Mit diesem Auto wurde der Mann überfahren.
Mit diesem Auto wurde der Mann überfahren.
Thomas Lenger

Im Fall einer 56-Jährigen, die im August auf einem Campingplatz in Neusiedl bei Waidmannsfeld (Bezirk Wiener Neustadt-Land) ihren Mann Andreas L. (54) mit einem Auto überfahren haben soll, gab es am Montag, fast ein Jahr nach dem Unglück, eine Tatrekonstruktion. Wegen der Covid-19-Maßnahmen hatte sich der Lokalaugenschein um Monate verzögert, er wäre bereits im Frühjahr dieses Jahres geplant gewesen.

Sachverständigen-Gutachten

Bereits im Herbst 2019 hatte die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen bestellt. Der Gutachter sollte gemeinsam mit der kriminaltechnischen Untersuchungsstelle den Hergang klären. Aufschluss geben sollte die Expertise auch über die Anstoßstelle.

Der Vorfall ereignete sich auf einem Campingplatz.
Der Vorfall ereignete sich auf einem Campingplatz.
Thomas Lenger

Bis heute steht nicht fest, ob von einem Fahrlässigkeits- oder Vorsatzdelikt ausgegangen wird. Die Frau soll den Peugeot nach einem Streit mit ihrem Mann im alkoholisierten Zustand in Betrieb genommen haben. Die 56-Jährige befand sich nach dem Vorfall in der Psychiatrie und sprach in einer Befragung davon, dass sie "das Überrollen eines Widerstandes gespürt hat".

Wiener starb an einer Lungenquetschung

Der 54-jährige Wiener Polizist war am Abend des 13. August leblos auf einem Campingplatz in Neusiedl bei Pernitz in der Gemeinde Waidmannsfeld entdeckt worden. Der Wiener starb laut Obduktion an einer Lungenquetschung. Für die Gattin, sie ist auf freiem Fuß, gilt die Unschuldsvermutung.

Ob die Tatrekonstruktion neue Aufschlüsse erbracht hatte, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt hält sich diesbezüglich bedeckt: „Die neuen Erkenntnisse fließen in das Verfahren ein und werden danach im Gesamten beurteilt“, so Erich Habitz, Sprecher der Anklagebehörde, gegenüber dem "Kurier".

Mehr zum Thema