Österreich

Polizist verprügelt: "Dachte, der schlägt mich tot"

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com (Symbol)

In der Nacht auf Allerseelen 2019 hatte ein 26-Jähriger einen Beamten schwer verprügelt - jetzt musste der junge Mann die Rechnung vor Gericht zahlen.

Wie dramatisch die Attacke auf einen Beamten (43) Anfang November war, schilderte der Inspektor im Zeugenstand: "Ich glaubte, der prügelt und würgt mich zu Tode. Ich spürte noch, ich verliere gleich das Bewusstsein, als plötzlich meine Kollegen einschritten und den Mann von mir runterzogen. Es war schrecklich, sich so hilflos zu fühlen."

Die Vorgeschichte: Der 26-jährige Österreicher hatte Tabletten eingeworfen und dann reichlich Bier getrunken. In einem Kremser Szenelokal entlud sich die explosive Mischung des Österreichers: Er fing Streit an, der sich schließlich vors Lokal verlagerte. Der Lokalchef rief die Polizei. Der 26-Jährige rang den 43-jährigen Polizisten zu Boden, saß auf dem Beamten oben und drosch mit der Faust auf den 43-Jährigen ein. Der Beamte erlitt erhebliche Gesichtsverletzungen, der 26-Jährige wurde von anderen Polizisten überwältigt und in die Arrestzelle gesteckt.

Der 26-Jährige setzte die Zelle dann noch unter Wasser, "verzierte" die Zellenwände mit "ACAB" (Anm: All cops are bastards) und "Fuck the police".

Teilbedingte Haftstrafe

Der unbescholtene Angeklagte (eine getilgte Vorstrafe, also unbescholten) zeigte vor Gericht sein anderes Gesicht: Reuig und beschämt meinte er: "Ich schäme mich und es tut mir sehr leid. Ich habe erkannt, dass Polizeibeamte keine schlechten Menschen sind, sie waren wirklich sehr nett zu mir." An den Vorfall konnte sich der 26-Jährige nicht mehr erinnern. Laut Gutachter war der Beschuldigte zwar berauscht, aber er wusste, was er tat. Er hatte ja die Beamten immerhin als "Scheißbullen" bezeichnet.

Der Österreicher wurde zu 17 Monaten teilbedingter Haft verurteilt - ein Monat muss er hinter Gittern absitzen. Zudem muss er eine Drogentherapie machen (nicht rechtskräftig).