Österreich

Polizist warnt Schulen vor Kindesentführer – Anzeige

Heute Redaktion
Teilen
Symbolbild
Symbolbild
Bild: iStock

Ein Kärntner Polizist hat die Direktionen mehrerer Volksschulen vor einem mutmaßlichen Kindesentführer gewarnt. Seine "Warnung" zieht jetzt Konsequenzen nach sich.

Ein Kärntner Polizist hat die Direktionen mehrerer Volksschulen vor einem mutmaßlichen Kindesentführer gewarnt. Doch sein Engagement könnte jetzt Konsequenzen nach sich ziehen.

Der Polizist hatte in einem als "streng vertraulich" markierten E-Mail persönliche Daten eines vorbestraften Mannes an unbefugte Personen weitergegeben, von dem er glaubte, dass er sich an Kindern in seiner Umgebung vergreifen könnte – allerdings ohne, dass derzeit irgendwelche Indizien für Kontakte des Mannes zu Kindern vorlagen. Das bestätigt auch die Landespolizeidirektion Kärnten gegenüber der "Kleine Zeitung".

"Gut gemeint, schlecht gelaufen"

In dem Text, der an mehrere Volksschuldirektionen geschickt und anschließend auch über WhatsApp weiter verbreitet wurde, nennt der Beamte etwa auch das Autokennzeichen und den Wohnort des "Kindesentführers". Der Mann würde versuchen, Kinder vor Schulen mit Spielzeug in sein Auto zu locken, heißt es darin weiter.

"Gut gemeint, schlecht gelaufen", kommentiert ein Kollege des Polizisten die Aktion. Seitens der Landespolizeidirektion Kärnten prüfe man derzeit "Dienst- und strafrechtliche Konsequenzen", so Sprecher Rainer Dionisio. Zudem sei bereits eine Anzeige beim Bundesamt für Korruptionsbekämpfung eingegangen, unter anderem wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Datenschutzgesetz.

Polizist stehe jetzt als "Volltrottel" da

Kollegen und Vorgesetzte beschreiben den betreffenden Polizisten als engagiert. Besonders die Sicherheit von Kindern liege dem Mann am Herzen. Sein Drang Gutes zu tun, lasse ihn jetzt als "Volltrottel" dastehen, so einer seiner Kollegen über den Gemütszustand des Exekutivbeamten. Seine inoffizielle Warnung sei in Eltern- und Lehrerkreisen indes mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden, berichtet die "Kleine Zeitung". (red)