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"Ponpu" im Test: Völlig durchgeknalltes "Bomberman"

Was lange währt, wird endlich gut? Mit Verzögerung ist "Ponpu" für PC, PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch erschienen. Spaß ist garantiert.

Rene Findenig
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    Das Spielprinzip von "Ponpu" hat ein ganz großes Vorbild: "Bomberman". Entwickler Purple Tree Studio und Publisher Zordix haben den Klassiker aber nicht einfach kopiert, ...
    Das Spielprinzip von "Ponpu" hat ein ganz großes Vorbild: "Bomberman". Entwickler Purple Tree Studio und Publisher Zordix haben den Klassiker aber nicht einfach kopiert, ...
    Purple Tree Studio

    Das Spielprinzip von "Ponpu" hat ein ganz großes Vorbild: "Bomberman". Entwickler Purple Tree Studio und Publisher Zordix haben den Klassiker aber nicht einfach kopiert, sondern liefern ein wahnsinnig verrücktes Spiel mit einzigartiger Grafik und eigenen Einfällen ab. Eigentlich für Juni angedacht, ist es nun soweit, und Spieler dürfen in "Ponpu" endlich bomben. Bis zu vier Spieler können hier in Enten-Form schlüpfen und in zahlreichen Modi gegeneinander antreten. 

    In "Free-For-All" gewinnt jener Spieler, der die Gegnerfiguren mit Eier-Bomben und Fallen vom Spielfeld geputzt hat und als einziger noch am Leben ist. In "Coin Collector" prügeln die Spieler Geld auseinander raus und derjenige mit den meisten Moneten gewinnt. In "Paint The Map" müssen die Spieler in Zweierteams vor Ablauf des Zeitlimits so viel von ihrer Farbe in der meist weißen Umgebung verteilen, wie sie können – wie man es von den "Splatoon"-Farbspielen kennt.

    Irrwitzige Grafik mit Manga-Charme

    Alle drei Modi können lokal und online gegen andere Spieler oder gegen die Computer-KI gespielt werden. Entwarnung gibt es bei der Gegner-Intelligenz. In einer frühen Version waren die Feinde zum Teil nicht mehr als Schießbudenfiguren, die trotz Angriffen kaum reagierten. Nun sind sie zur Herausforderung geworden. Außerdem gibt es einen Singleplayer-Modus, in dem man sich den Untergebenen des allmächtigen Entengottes stellt. Hier muss man zehn Welten voller Monster absolvieren und trifft dabei auf äußerst kuriose Bosse.

    Wie "Bomberman" erfordert auch "Ponpu" etwas strategisches Denken und schnelle Reflexe, um gegnerischen Fallen auf den Schachbrett-Spielfeldern zu entgehen und die Gegner selbst in eine solche zu locken. Toll ist die Grafik, die schlicht in Schwarz-Weiß gehalten wurde und nur einige Farbelemente bietet, gleichzeitig aber einen gewissen Manga-Charme zeigt. Neben explodierenden Eiern kann man Schilde zur Abwehr einsetzen, allzu kompliziert wird aber die Steuerung nicht.

    Verrückte Handlung

    Alleine schon die Idee hinter "Ponpu" und der Einzelspieler-Kampagne ist vollkommen verrückt – im positiven Sinn. Alle zwei Milliarden Jahre muss die Welt durch den allwissenden Entengott zerstört und erneuert werden. Dazu wird der Spieler als Enten-Herold Ponpu ausgesandt, erleidet allerdings eine Bruchlandung und verliert sein Gedächtnis. Statt die Welt zu zerstören, soll er nun zu ihrem Retter werden und sich gegen die anderen Ponpus, viele Bosse und schließlich auch den Entengott stellen. 

    Gekämpft wird dabei mit gelegten Eiern, die auf Gegner geschleudert werden und dabei Explosionen auslösen. Das Gameplay zeigt sich äußerst flüssig, die Präsentation ist einzigartig und der Sound mit Gitarrenklängen, Bass und elektronischen Beats passt perfekt dazu. "Ponpu" ist zwar großteils ein typisches "Bomberman", wagt aber auch eigene Ideen. So können Eier-Bomben auch gekontert und pariert werden, was das Spiel noch ein Stück strategischer als sein großes Vorbild macht. Dazu kommen noch einige spaßige Power-Ups, die eingesammelt werden können.

    Völlig durchgeknalltes "Bomberman"

    "Ponpu" ist auch ein heißer Tipp für alle, die nicht unbedingt Fans des klassischen "Bomberman" sind. Der einzigartige Grafikstil, das flüssige Gameplay und die irrwitzigen Mechaniken überzeugen sofort. Trotz hektischem Bildschirmgewusel sind die Gefechte leicht zugänglich und die Steuerung einfach erlernbar. Der Einzelspielermodus ist übrigens keine simple Dreingabe, sondern bietet eine witzige Handlung und mit nun smarteren KI-Gegnern auch eine Herausforderung.

    Picture

    Herzstück ist trotzdem der Mehrspielermodus. Wer in Coronazeiten nicht auf drei Mitspieler auf der heimischen Couch zurückgreifen kann oder darf, der findet auch im Multiplayermodus schnelle Matches vor, die beinahe ebenso viel Spaß machen. "Ponpu" ist ein etwas hektischer, aber umso witzigerer Titel, der auch nach Stunden noch fesselt und der endlich auch eine würdige Alternative zum klassischen "Bomberman" darstellt.