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Poroschenko beschwerte sich bei Putin über Panzer

Heute Redaktion
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Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und sein russischer Kollege Wladimir Putin haben am Donnerstag telefoniert und über die Lage in der Ostukraine gesprochen. Die Kämpfe halten trotz der ausgerufenen Waffenruhe an, auch im Gasstreit gibt es noch keine Einigung.

Der ukrainische Präsident gibt es noch keine Einigung.

Poroschenko hat sich erstmals längere Zeit mit Putin unterhalten. Der neue ukrainische Präsident hatte seinen russischen Kollegen bisher nur einmal kurz am Rande der Feiern zum 70. Jahrestag der Alliiertenlandung in der Normandie am vergangenen Freitag gesprochen.

Das ukrainische Staatsoberhaupt legte Putin seine Pläne zur Lösung des Konflikts mit den prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine vor. In dem Telefongespräche beschwerte er sich aber auch über das angebliche Eindringen russischer Panzer, wie sein Sprecher erklärte.

Eindringen russischer Panzer "inakzeptabel"

In dem Telefongespräche beschwerte er sich aber auch über das angebliche Eindringen russischer Panzer, wie sein Sprecher erklärte. Poroschenko habe den Einsatz dreier russischer Panzer im Osten der Ukraine als "inakzeptabel" bezeichnet, erklärte Dmitri Peskow. Am Donnerstag telefonierte Poroschenko zudem mit EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso. Dieser rief Russland danach auf, jegliche Militäraktion in der krisengeschüttelten Region zu unterlassen.

Poroschenko hatte am Sonntag versprochen, bis zum Wochenende die Kämpfe zu stoppen, bei denen in den vergangenen zwei Monaten bereits 270 Menschen getötet wurden. Dennoch hielten die Gefechten zwischen Separatisten und Regierungseinheiten auch am Donnerstag an. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Angesichts der angespannten Sicherheitslage stellte das polnische Konsulat in Donezk vorübergehend seine Arbeit ein. Die Führung in Warschau rief alle Polen auf, das Gebiet umgehend zu verlassen. Das polnische Konsulat war die letzte noch geöffnete diplomatische Vertretung eines EU-Landes in der ostukrainischen Bergbauregion.

Anschlag auf Separatistenführer

Die ukrainische Präsidentschaft teilte am Donnerstag mit, die Armee habe die Kontrolle über rund hundert Kilometer Grenze zu Russland zurückerobert. Aus Donezk meldeten die Separatisten, bei einem Anschlag auf einen Kleinbus von Separatistenführer Denis Puschilin seien zwei seiner Leibwächter getötet worden. Puschilin sei nicht in dem Fahrzeug gewesen.

Russland brachte unterdessen einen neuen Resolutionsentwurf zur Ukraine im UN-Sicherheitsrat ein. Russlands UN-Botschafter Vitali Tschurkin sagte, es habe "einige Unterstützung" und "einige Vorschläge" bei der Sitzung in New York gegeben. In dem Entwurf wird ein sofortiges Ende der Gewalt, ein dauerhafter Waffenstillstand und eine größere Rolle der UNO bei der Lösung des Konflikts gefordert.