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Macron: "Leibwächter ist nicht mein Liebhaber"

Die Aufregung um seinen gewalttätigen Bodyguard bringt Frankreichs Präsident Macron unter Druck. Den beiden wird eine Affäre vorgeworfen.

Heute Redaktion
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Noch vor wenigen Tagen war Alexandre Benalla (26) der wichtigste Mann in Emmanuel Macrons (40) Leben – heute ist er eine der umstrittensten Personen Frankreichs. Eine Journalistin hatte Benalla auf Videoaufnahmen von Demos am 1. Mai identifiziert. Der Bodyguard schlug damals zwei junge Demontranten brutal zu Boden – im Einsatz war er ohne Legitimität. Benalla hatte während seiner Attacken einen Polizeihelm und eine Polizeiarmbinde getragen, ohne selbst Ordnungswächter zu sein …

Präsident schwieg, Leibwächter wurde kurzfristig suspendiert

Der Vorfall war im Palast Tabuthema, Macron schwieg mehr als zwei Wochen dazu. Obwohl der Präsident Bescheid wusste, wurde Benalla nur zwei Wochen ohne Gehalt suspendiert, anschließend für Aufgaben innerhalb des Präsidentenpalastes eingesetzt.

Benalla war nie mein Liebhaber

Bei einer Veranstaltung mit Abgeordneten seiner Regierungspartei und einigen Ministern sagte Macron. „Was am 1. Mai passiert ist, ist schwerwiegend. Und es war für mich eine Enttäuschung, ein Verrat", sagte der Präsident. „Der Verantwortliche, der einzige Verantwortliche, bin ich und ich allein." Er verurteilte aber auch die Verbreitung von Gerüchten: „Alexandre Benalla hat nie ein Gehalt von 10.000 Euro erhalten, noch die Codes für Frankreichs Nuklearwaffen. Und: "Alexandre Benalla war nie mein Liebhaber."

Mit dem Liebhaber-Statement dementiert Macron Gerüchte über seine sexuelle Orientierung, welche nicht erst seit der Benalla-Affäre im Web umgehen. Bereits im Wahlkampf 2017 gab es Gerüchte, Macron führe ein Doppelleben und eine homosexuelle Beziehung mit dem Chef von Radio France …

(isa)