Österreich

Praterstraße wird zum 1. Pop-Up-Radweg der Stadt

Heute Redaktion
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Ab Donnerstag wird die Praterstraße (Leopoldstadt) zu Wiens erstem (temporären) Pop-Up-Radweg.
Ab Donnerstag wird die Praterstraße (Leopoldstadt) zu Wiens erstem (temporären) Pop-Up-Radweg.
Bild: Helmut Graf

Nach "Mehr Platz für Fußgänger" steigen die Wiener Grünen nun bei "Mehr Platz für Radfahrer" aufs Gas. Wenn auch nur als zeitlich begrenzte Maßnahme.

Dass die Grünen eine Fahrspur der Praterstraße (Leopoldstadt) zum Radweg machen wollen, ist nicht neu. Besonders die Leopoldstädter Bezirkschefin Uschi Lichtenegger machte hier in den vergangenen Monaten Druck – sehr zum Ärger der Bezirks-SPÖ, die den Alleingang Lichteneggers mehrfach kritisierten, "Heute" hat berichtet.

Doch die Stadt machte den Plänen der Bezirkschefin bisher einen Strich durch Rechnung. Mitte Februar hieß es noch, es seien weitere Überprüfungen notwendig.

Umso überraschender nun die Entscheidung, die Praterstraße doch zum Radweg zu machen. Wenn auch nur temporär. Via Social Media ließ Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) die Bombe platzen.

In ihrem Posting auf Facebook schreibt sie "In Coronazeiten steigen immer mehr Menschen auf das Fahrrad um. Am Wiener Praterstern waren zuletzt um 66% mehr RadlerInnen unterwegs als im Vorjahr. Um den Platz fair zu verteilen, setzen Städte weltweit gerade auf Pop-Up-Bikelanes. Auch wir in Wien beginnen jetzt damit. Die Praterstraße wird daher ab dieser Woche zum ersten Pop-Up-Radweg Wiens".

Neuer Radweg wird am Donnerstag eröffnet

Bereits morgen, Donnerstag, werden Hebein und Lichtenegger den temporären Radweg auf Höhe der Mayergasse eröffnen. Bei dem Termin will Hebein dann auch weitere Details nennen. Dann will die Verkehrsstadträtin auch verraten, ob und wo es weitere Pop-Up-Bikelanes geben wird.

Als fix gilt aber, dass der neue temporäre Pop-Up-Radweg in beide Richtungen über die gesamte Länge der Praterstraße verlaufen wird. Die Markierungsarbeiten sollen bereits in der Nacht auf Donnerstag beginnen. Ab dann soll auch mit der Errichtung von Trennelementen begonnen werden, welche die Radspur vom Autoverkehr abgrenzen sollen.

Scharfe Kritik von FPÖ und ÖVP

Kein gutes Haar an den Plänen ließ der Klubobmann der FPÖ Wien, Toni Mahdalik: "Nach den verwaisten Begegnungszonen an den dümmsten aller möglichen Stellen folgen ab morgen 'Pop-up-Radwege' in der Praterstraße, Wagramer Straße und anderen Hauptverkehrsadern. Verkehrsstadträtin Hebein kündigt ihre Autofahrerschikanen stets mit einem süffisanten Lächeln in Richtung SPÖ an, die nach anfänglichen Protesten jedes Mal umfällt wie ein Mehlsack".

"Keine Zeit für ideologische Planspiele" sieht hingegen die ÖVP Wien. Der von Verkehrsstadträtin Hebein "überraschend und sichtlich im Alleingang angekündigte" Pop-up-Radweg auf der Praterstraße werfe zahlreiche Fragen auf, erklärt Verkehrssprecher Manfred Juraczka in einer Aussendung. Niemand weiß, in welchem Ausmaß dieser Radweg kommt und wie lange dieses Projekt geplant sei, hier müsse Hebein rasch klare Antworten liefern, so die ÖVP.