Politik

Premier Erdogan kommt in die Albert-Schultz-Halle

Heute Redaktion
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Bild: Screenshot Facebook

Für den umstrittenen Besuch des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan am 19. Juni in Wien gibt es nun einen Veranstaltungsort. Der Politiker wird in der Albert-Schultz-Halle in Kagran auftreten - und zwar um 12 Uhr. Das hat "Heute.at" der Facebook-Seite des Vereins UETD entnommen.

am 19. Juni in Wien gibt es nun einen Veranstaltungsort. Der Politiker wird in der Albert-Schultz-Halle in Kagran auftreten - und zwar um 12 Uhr. Das hat "Heute.at" der Facebook-Seite des Vereins UETD entnommen. Abdurrahman Karayazili, Präsident der UETD Austria, die Erdogan eingeladen hat, beklagte indes heftige politische Interventionen, die verhindert hätten, dass die Veranstaltung in der Stadthalle oder der Krieau stattfindet. Auch eine Botschaft an Außenminister Kurz ließ er ausrichten.

Interessierte müssen sich anmelden. .

Erdogan als "Lider"

Erdogan kommt auf Einladung der in die Bundeshauptstadt, der Verein feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen. Beim Fest des deutschen Ablegers in Köln war der Premier ebenfalls anwesend. Auf der Einladung in die Kagraner Eishalle wird er von seinen Gastgebern als "Lider" bezeichnet – als Führer.

Erdogan im Wahlkampf

Es ist davon auszugehen, dass der "Lider" seinen Wahlkampf für die türkischen Präsidentschaftswahl am 10. August auch über die Landesgrenzen hinaustragen will. In Wien leben zahlreiche Auslandstürken, die natürlich in ihrer Heimat das Wahlrecht besitzen.

Türkei fordert Entschuldigung von Kurz

Die bevorstehende Visite sorgt schon jetzt für diplomatische Verstimmungen. Nachdem ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz am Donnerstag den 60-jährigen Regierungschef in einem Interview vor Polemik und Hetze gewarnt hatte, fordert Metin Külünk von der regierenden AKP-Partei eine Entschuldigung. Anlass für Kurz' Aussage war .

Das waren Kurz' Worte: "Wenn er eine positive Rede hält und die richtigen Dinge anspricht - Deutsch lernen und sich Österreich gegenüber loyal verhalten - dann hilft er ... Wenn er aber wie in Deutschland das Gegenteil macht, schadet er nicht nur unserer Mehrheitsbevölkerung, sondern vor allem auch türkischen Einwanderern … Deswegen melde ich mich rechtzeitig dazu: Man kann stolz auf seine Wurzeln und sein neues Land sein. Österreicher türkischer Herkunft sind keine Fremdkörper, sie sind Österreicher. Das ist meine Botschaft an Erdogan."

Via Twitter ließ Külünk nun wissen: "Der österreichische Außenminister muss sich für seine Aussagen, die über das Ziel hinausgeschossen sind, bei Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan entschuldigen."

Restriktives Vorgehen vor Pressekonferenz

Eigentlich hatte die UETD für Freitag um 20 Uhr zu einer Pressekonferenz mit dem Thema "bevorstehender Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan von 19. bis 20. Juni in Wien" eingeladen. "Heute.at" hat nun aber im Vorfeld den Veranstaltungsort herausgefunden.

Unklar ist, ob es bei der Pressekonferenz Details geben wird. Die Veranstalter haben strikte Regeln aufgestellt: Nur die Aussagen eines bestimmten Sprechers dürften zitiert werden, mit einer Unterschrift vor Ort werden die Journalisten "zur Folgerichtigkeit aufgefordert", sie dürfen nur den gesprochenen Text wiedergeben. Die UETD gilt als verlängerter Arm der AKP.

Harsche Kritik vom Präsident der UETD Austria

Von der Krieau, in der Generali-Arena und in der Stadthalle seien Ablehnungen gekommen, obwohl es in der Krieau und der Generali-Arena zunächst informelle Zusagen gegeben habe. In der Albert-Schultz-Hale habe es dann geklappt.

Am Montag ist noch die Sicherheitsbegehung geplant, jene Firma die das Sicherheitskonzept für die Fußball Europameisterschaft gemacht habe, mache nun ebenfalls das Sicherheitskonzept. Karayazili kann und will nicht ausschließen, dass aus Sicherheitsgründen doch auch die Albert Schulz Halle ausfällt. Dann will er sich auf die Versammlungsfreiheit berufen und zu einer Demonstration der türkischen Community aufrufen.

Botschaft an Kurz

Für Außenminister Sebastian Kurz, der Erdogan davor gewarnt hatte mit seiner Rede die Beziehungen in Österreich zu vergiften, hat Karayazili auch noch eine Botschaft: "Ich bitte Herrn Kurz, keine Warnungen auszusprechen, sondern mit Erdogan eine Partnerschaft einzugehen".