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Primärversorgung ist endlich in Begutachtung

Heute Redaktion
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Ein Primärversorgungs-Zentrum soll zumindest aus einem Kernteam aus Allgemeinmedizinern und Pflegekräften bestehen.
Ein Primärversorgungs-Zentrum soll zumindest aus einem Kernteam aus Allgemeinmedizinern und Pflegekräften bestehen.
Bild: Fotolia

Jahrelang wurde verhandelt, heute ging der Gesetzesentwurf für die medizinische Primärversorgung in Begutachtung. Ziel: Ein Gesetz noch vor dem Sommer.

Am Freitag war es dann soweit: Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) schickte den Gesetzesentwurf für die medizinische Primärversorgung in Begutachtung. Der Entwurf ist mit dem Koalitionspartner ÖVP abgestimmt und soll sich stark an den Entwurf der Referenten anlehnen, den die Ärztekammer im Februar abgelehnt hatte.

Der Befürchtung der Kammer, dass Großkonzerne in solche Zentren einsteigen könnten, wird aber nun entgegengewirkt: Gesellschafter von Primärversorgungszentren in selbstständigen Ambulatorien "dürfen nur gemeinnützige Anbieter gesundheitlicher oder sozialer Dienste, Krankenversicherungsträger oder Gebietskörperschaften sein".

Gesetz noch vor Sommer

Die Begutachtung des Entwurfs soll nur vier Wochen dauern. Ziel von Rendi-Wagner: ein Gesetzesbeschluss noch vor dem heurigen Sommer. Für das Gesundheitsministerium sind die Vorteile von Primärversorgungszentren klar: eine Entlastung der Spitalsambulanzen, längere Öffnungszeiten und eine bessere Erreichbarkeit für die Patienten sowie ein breiteres Angebot. Etwa auch mehr (spezielle) Leistungen wie Ernährungsberatung, Prävention und Raucherberatung.

Die Primärversorgungszentren sollen zumindest aus einem Team von Allgemeinmedizinern mit Pflegekräften bestehen. Sprich, der Hausarzt kann sich mit anderen Gesundheitsberufen wie Pfleger, Diätologen, andere Fachärzte aber auch Sozialarbeiter zusammentun. In einem Netzwerk oder in einem Zentrum – das kommt auf die regionalen Gegebenheiten an.

Ausbau-Plan

In den nächsten vier Jahren, so der Plan, soll es zumindest 75 derartige Zentren geben. Derzeit laufen zwei Pilotprojekte: in Wien-Mariahilf und im oberösterreichischen Enns.

(uha)