Österreich

Prinz verkaufte Steine statt iPads – nun droht ihm Haft

Vor dem Gesetz sind alle gleich: Am Wiener Landl ist ein echter Prinz angeklagt. Er soll mit Firmengeflechten den Staat um Millionen betrogen haben. 

Christian Tomsits
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Der adelige Angeklagte gab sich vor Gericht scheu.
Der adelige Angeklagte gab sich vor Gericht scheu.
Sabine Hertel

Straff gegeltes Resthaar ziert sein nobles Haupt, nur das teure rosa Hemd und elegante Lederschlüpfer erinnern an die glorreichen Jahre der berühmten Familie des Angeklagten. Der 56-Jährige ist ein direkter Nachkomme von Papst Gregor XIII. (1502-1585 - ja, der mit dem Kalender), aber längst nicht so heilig. 2017 klickten für den vorbestraften italienischen Adelssprössling nach fast zweijähriger Flucht in Rom die Handschellen.

Nach einem wohl aus Geldnot fingierten Verkauf seiner aus Moldawien verwalteten Mega-Yacht, die vor Sizilien liegt, hefteten sich Ermittler an seine Fersen. Wegen Betrugs und Steuerhinterziehung in der Höhe von insgesamt 15 Millionen Euro wurde nach dem Italiener schlussendlich per internationalem Haftbefehl gefahndet. 

Statt iPads nur Steine in Karton

Vor allem in Österreich soll der Prinz mehrere Millionen durch illegale Geschäfte mit komplizierten Firmengeflechten gescheffelt haben. Einem Wiener Elektrohändler sollen tausende Fake-iPads geliefert worden sein. "Auf den Verpackungen waren Rechtschreibfehler, drinnen nur Kartonschnipsel und Steine", berichtet ein Zeuge am Mittwoch am Wiener Landesgericht.

Der feine Festgenommene musste ab 2017 im Grauen Haus in Wien in U-Haft sitzen, kam erst im Jänner 2019 gegen 100.000 Euro Kaution frei. Nun zieht sich sein Prozess auch noch unnötig in die Länge. Wegen abgelaufener Fristen müssen Verfahrensteile neu verhandelt werden. Ein Urteil wird erst für Dezember erwartet. Dem adeligen Angeklagten, für den die Unschuldsvermutung gilt, droht jahrelange Haft.

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