Formel 1

"Prinzessin George!" Verstappen legt gegen Russell nach

Max Verstappen und George Russell gerieten im Sprint von Baku aneinander. Danach schäumte der Niederländer, legte nun noch einmal nach. 

Heute Redaktion
Max Verstappen geht mit seinem Rivalen George Russell hart ins Gericht.
Max Verstappen geht mit seinem Rivalen George Russell hart ins Gericht.
Reuters

Der Doppel-Weltmeister war vom dritten Startplatz aus in das Kurzrennen über 17 Runden gegangen, hatte nach einem schlechten Start aber mit Russell, der sich im Shootout als Vierter qualifizierte, zu kämpfen. Der Mercedes-Pilot setzte sich in Kurve zwei auf der Innenseite neben Verstappen, es kam zur Berührung. In der dritten Kurve hatte der "Silberpfeil"-Pilot den Red-Bull-Star dann überholt. Und Verstappen ein riesiges Loch im Seitenkasten seines RB19 erlitten, wie die TV-Bilder zeigten. Die Rennleitung wurde nicht aktiv, wertete das Duell als normales Rennfahren. 

Ein Umstand, der dem Doppel-Weltmeister gar nicht passte. Nach dem Rennen, das Verstappen als Dritter beendete, Russell nach einer von Yuki Tsunoda ausgelösten Safety-Car-Phase in Runde sechs zurücküberholte, schäumte der Niederländer. Russell rechtfertigte sich, er habe kalte Reifen gehabt, sich verbremst. Doch derartige Ausreden wollte Verstappen nicht hören. "Wir haben alle kalte Reifen, wir müssen einander mehr Platz lassen. Beim nächsten Mal mache ich es genauso, du Schwachkopf", knurrte der Niederländer seinen Konkurrenten an. 

"Viel langsamer"

Damit war die Sache für Verstappen aber noch lange nicht erledigt. Denn der Stachel saß beim 25-Jährigen sichtlich tief. In einer Medienrunde mit niederländischen Journalisten teilte der Red-Bull-Star weiter gegen Russell aus. 

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    Grand Prix von Australien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Australien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Motorsport Images

    "Ich habe nicht gewusst, wo der Schaden war, bis ich aus dem Auto ausgestiegen bin. Aber das Auto ist richtig gehüpft, hatte Vibrationen. Das war natürlich nicht ideal", startete Verstappen, der mit dem Spitzen-Duo Sergio Perez und Charles Leclerc nicht mehr mithalten konnte. Mit Russell ging er hart ins Gericht: "Er sagt: ,Das war ja nicht meine Absicht. Ich hatte kalte Reifen.´ Aber wir haben alle kalte Reifen. Es war sehr ungeschickt und ich frage mich wirklich, warum. Die sind um vieles langsamer als wir und das Risiko, das Rennen von uns beiden zu zerstören, ist viel größer", erklärte der Doppel-Weltmeister. 

    "Prinzessin George"

    Als Verstappen schließlich darauf angesprochen wurde, dass sich Russell überrascht zeigte, wie hart Verstappen dagegenhielt, platzte es aus dem 25-Jährigen heraus. "Ach ist sich verteidigen nicht erlaubt, weil Prinzessin George da ist? Am Ende des Tages ist das sowieso sein Problem", polterte der Red-Bull-Star. 

    Und gab seinem Rivalen, gegen den er bereits vor 15 Jahren im Kartsport fuhr, noch einiges mit auf den Weg: "Er hatte eh keine Chance, ich fahre an ihm locker innerhalb von drei Runden vorbei." Als Verstappen abschließend gefragt wurde, was er sagen würde, wenn die Rollen andersherum gewesen wären, konnte sich der WM-Führende einen süffisanten Kommentar nicht verkneifen. "Er würde scheinbar erwarten, dass ich bremse und sage: Bitte, fahr vorbei!´, aber das wird definitiv nicht passieren."