Probebetrieb im TierQuarTier läuft wie geschmiert

In wenigen Wochen ist es soweit, dann öffnet das TierQuarTier Wien in der Donaustadt seine Pforten. Derzeit läuft im Probebetrieb alles wie am Schnürchen. Die Heizung funktioniert, das Personal wird eingeschult, die letzten Möbel werden geliefert.

In wenigen Wochen ist es soweit, dann öffnet das seine Pforten. Derzeit läuft im Probebetrieb alles wie am Schnürchen. Die Heizung funktioniert, das Personal wird eingeschult, die letzten Möbel werden geliefert.

An den Außenbereichen wird noch gearbeitet, an sich ist aber alles fertig, im Laufe des Februars kommen die ersten Tiere. "Wir stellen mit den neuen TierQuarTier die Tierversorgung in Wien auf völlig neue Beine. Wir versorgen entlaufene und herrenlose Tiere bestmöglich und wollen sie rasch wieder an TierliebhaberInnen weitervermitteln. Das neue Haus soll ein Ort der Begegnung zwischen Mensch und Tier werden", sagt Tierschutz-Stadträtin Ulli Sima.

Tag der Offenen Türe

Sim lädt zum Tag der Offenen Türe am 7. und 8 März. "Die Wiener können einen Blick hinter die Kulissen des neuen Tierschutzkompetenzzentrums werfen und sich davon überzeugen, wie gut die Tiere hier betreut werden", so die Sozialdemokratin.

Für 150 Hunde, 300 Katzen ...

Nahe der Deponie Rautenweg in der Donaustadt hat die Stadt in den vergangenen 3 Jahren das neue TierQuarTier errichtet, unterstützt von zahlreichen Spendern und der Tierschutzstiftung. Konzipiert ist es für bis zu 300 Katzen, 150 Hunde und hunderte Kleintiere. Die Stadt kümmert sich um alle Tiere, für die sie gesetzlich verpflichtet ist, also um herrenlose, entlaufene und beschlagnahmte Tiere.

Das Grundstück, das auf 9.700 m2 bebaut wird, befindet sich auf der Breitenleer Straße, Nähe der Kreuzung Süßenbrunner Strasse und ist öffentlich mit dem Bus (24 A, Station Oberfeld und 86 A, Station Arnikaweg) erreichbar.

Robuste Materialien

Ziel war es, ein modernes, tierschutzgerechtes Haus zu errichten, das auch in 30 Jahren noch in Top-Zustand ist. Verwendet wurden daher kratzfeste, unverwüstliche Materialien. Für die Böden wird "Feinsteinzeug" eingesetzt, das keine Flüssigkeiten durchlässt und auch das Fugenmaterial ist resistent gegen Nässe wie Urin. Die Käfige werden mit Edelstahlgittern versehen, die nicht rosten. Wien orientiert sich bei der Bauweise an best-practice-Beispielen vor allem aus England.

Moderne Architektur für Minka, Bello & Co

Es gibt schön gestaltete Zwinger, Außenbereiche und Käfige, in denen sich die Tiere wohl fühlen, modernste Quarantänestationen, durchdachte Lüftungs- und Heizungssystem mit hohem Komfort. Die Luft wird über Aggregate am Dach gefiltert, somit gibt es keine Geruchsbelästigungen. Jeder einzelne Käfig, sowohl bei den Hunden, als auch bei den Katzen, wird mit Frischluft versorgt bzw. die verbrauchte Luft abgesaugt. So ergibt sich eine Luftwechselrate von 10, das heißt, pro Stunde wird die Raumluft 10 Mal gewechselt.

Durch viel Glas und Lichtkuppeln kommt möglichst viel Tageslicht in das Innere der Gebäudeteile. Jeder Hundekäfig hat auch einen Außenkäfig, der zur Hälfte mit Holzdach und zur Hälfte mit durchsichtigen Stegplatten überdacht ist. Damit sind die Hunde wettergeschützt, können aber zwischen Schatten und Sonne wählen.

Öko-Vorzeigeprojekt

Im TierQuarTier wird moderner Tierschutz mit aktivem Umweltschutz verbunden. Eine Fotovoltaikanlage liefert 50 KW für die Haustechnik. Die Wärme bezieht man in Form von Abwärme bei der Verstromung des Deponiegases der Nahen Deponie Rautenweg. Die Fußbodenheizung kann im Sommer auch als Kühlung genutzt werden, indem 17 C kaltes Grundwasser einleitet wird.

Heute werden auf der Deponie Rautenweg nur noch Asche und Schlacke aus den Müllverbrennungsanlagen der Stadt Wien gelagert. Früher wurden auch Biostoffe gelagert, aus denen Gärgas entsteht. Und dieses Gas, konkret Methan, wird durch Gasbrunnen gewonnen, gesammelt und einer Verstromungsanlage auf der Deponie zugeführt. Die Verstromung erzeugt technisch bedingt Wärme. Damit wird heißes Wasser erzeugt, das mit einer Nahwärmeleitung ins TierQuarTier geliefert wird und dort für die Fußbodenheizung genutzt wird.