Tennis-Zirkus

Profi macht Ansage: "Spieler leben von Manipulation"

Wie sauber ist der "weiße Sport? Ein Tennis-Profi lässt nun aufhorchen. Gerade schlechter klassierte Asse könnten durch Manipulationen gut verdienen. 

Sport Heute
Profi macht Ansage: "Spieler leben von Manipulation"
Tennis-Ass Filip Peliwo.
Imago Images

Filip Peliwo war einst ein aussichtsreiches Tennis-Talent. Der heute 29-Jährige führte die Junioren-Rangliste an und gewann die Nachwuchs-Turniere in Wimbledon und bei den US Open. Aktuell ist der gebürtige Kanadier, der seit 2022 für Polen an den Start geht, jedoch nur die Nummer 463 der Tennis-Weltrangliste. 

Im abgelaufenen Jahr verdiente der 29-Jährige gerade einmal 27.202 US-Dollar. Zu wenig, um seine Kosten zu decken, verriet Peliwo gegenüber TVP". Anderen Profis, die rund um den 29-Jährigen klassiert sind, würde es ähnlich gehen. Außerhalb der Top-100 gut vom Sport zu leben, ist beinahe unmöglich. Deshalb glaubt der Pole auch, dass manche zu unlauteren Mitteln greifen, um sich ihre Karriere zu finanzieren. 

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    "Kontostand ist rot"

    "Ich bin überzeugt, dass es Tennisspieler gibt, die vom Wetten und den Spielmanipulationen leben", ließ der polnische Tennisspieler aufhorchen. Peliwo glaubt also, dass der eine oder andere Profi absichtlich verliert, um so Wettgewinne einzustreifen. "Die Spieler verdienen dadurch viel mehr, als sie bei ITF-Turnieren verdienen können. Da gibt jemand seinen Ehrgeiz auf", ergänzte Peliwo. Ob ein Tennis-Profi versucht, ein Spiel zu manipulieren, könne man nie zweifelsfrei sagen, allerdings meinte der 29-Jährige: "Man sieht, wenn sich jemand seltsam verhält."

    Peliwo selbst sei noch nie an Manipulationen beteiligt gewesen, behauptet der 29-Jährige, allerdings bahnte sich einmal eine Zusammenarbeit mit einem britischen Unternehmen an, wo es dann plötzlich auch um Wettbetrug ging. "Man hat mir gesagt, dass ein Top-600-Spieler zwischen 3.000 und 5.000 Euro pro Spiel verdient habe", erzählte der Pole, der das Angebot ablehnte und umgehend meldete. "Ich will nicht sagen, dass es eine Mafia ist, aber diese Leute sind sehr gut organisiert", hielt der 29-Jährige fest. 

    Der Weltranglisten-463. lebt derweil auch von seinem Ersparten. "Mein Kontostand für dieses Jahr ist rot. Ich habe mehr ausgegeben, als ich eingenommen habe. Aber ich verfalle nicht in Panik", meinte Peliwo. "Wenn ich mich verletzte und kein Geld reinkommt, muss ich andere Spieler trainieren oder so, um etwas zu verdienen", meinte der Tennis-Profi. 

    red
    Akt.
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