Oberösterreich

"Kein Ende in Sicht" – Experten mit düsterer Prognose

Der oö. Energiehandel rüttelt mit einer düsteren Prognose auf. Die Preise würden jahrelang so extrem bleiben, die CO2-Steuer dürfe nicht kommen.

Peter Reidinger
Experten warnen angesichts der Teuerung, dass bei Energie die Preise über Jahre so hoch bleiben könnten.
Experten warnen angesichts der Teuerung, dass bei Energie die Preise über Jahre so hoch bleiben könnten.
Getty Images/iStockphoto

Die Einführung einer CO2-Steuer wäre laut oö. Energiehandel eine "hausgemachte Verteuerung, die zur Unzeit kommt" und österreichische Unternehmen sowie die Österreicherinnen und Österreicher weiter belaste. Die Politik müsse die geplante Einführung einer CO2-Steuer zu überdenken.

Strom, Gas und Öl. Alles wird teuer wie nie. "Die Auswirkungen spüren inzwischen alle Unternehmen und Konsumenten in den Geldbörsen", so der Energiehandel in einer Aussendung.

Die Inflation hat mit mehr als 9 Prozent Rekordhöhen erreicht. Der oö. Energiehandel warnt jetzt: "Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Vielmehr gehen Experten davon aus, dass die Energiepreise weiter steigen und über Jahre ein hohes Niveau behalten werden".

"In dieser Situation nochmals an der Preisspirale für Energie zu drehen – konkret mit 1. 10. 2022 die CO2-Steuer in Österreich einzuführen – ist der absolut falsche Weg und wird die Preisspirale weiter anheizen", befürchtet der Obmann des oö. Energiehandels, Bernd Zierhut.

Bernd Zierhut warnt vor der Einführung der CO2-Steuer in Österreich.
Bernd Zierhut warnt vor der Einführung der CO2-Steuer in Österreich.
Doppler Gruppe

"Wir dürfen jetzt nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen, sondern müssen konkret die Ursachen und nicht bloß die Symptome bekämpfen", spricht sich Zierhut dafür aus, die hohen Energiepreise und Energieknappheit in den Griff zu bekommen.

"Dies bedeutet für alle Energiearten einen weiteren Preisanstieg" - Bernd Zierhut über die geplante Einführung der CO2-Steuer in Österreich mit 1. Oktober 2022

"Eskalierende Inflation"

Mitteleuropa leide unter einer generellen Energieknappheit. Der Energiehandel "sieht weder auf österreichischer noch auf europäischer Ebene konkrete Maßnahmen und nachhaltige Schritte, diese Knappheit zu beseitigen".

Die derzeitigen Maßnahmen würden sich auf Verteuerung der bestehenden Energie beschränken, das würde "unweigerlich zu einer weiter eskalierenden Inflation, einer nicht mehr wettbewerbsfähigen Wirtschaft und einem Ausbluten der Geldbörsen der Konsumenten" führen.

Man sollte kurzfristig Preisdeckel festlegen, von sämtlichen Verteuerungen Abstand  nehmen und Unternehmen und Bürgern leistbare Energie zur Verfügung zu stellen. Was die Energieknappheit betrifft, gelte es neue Wege zu beschreiten. "Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien müssen nachhaltige, standfeste und kostengünstige Versorgungslinien für Erdgas und Rohöl aufgebaut werden".

Rechnung, wie stark Spritpreise steigen würden

"Für Benzin und Diesel würden mit 1. 10. 2022 die Preise an den Zapfsäulen um rund 7 bis 9 Cent steigen, Heizöl wird mit knapp 10 Cent beaufschlagt und bei Gas sind es etwas mehr als 7 Cent. Aber damit nicht genug, denn schon am 1. 1. 2023, dann am 1. 1. 2024 und am 1. 1. 2025 steigen die CO2-Abgaben pro Tonne CO2 weiter an, bis letztlich 55 Euro pro Tonne zu Buche schlagen. An den Zapfsäulen heißt dies konkret ab 2025 zusätzlich 14 bis 16 Cent höhere Spritpreise, fast 18 Cent bei Heizöl", konkretisiert Zierhut die zukünftige Preisentwicklung allein aufgrund der CO2-Steuer.

Die politische Forderung, Öl und Gas durch Strom zu ersetzen, sei zwar "langfristig umweltpolitisch richtig", führe aber kurz- und mittelfristig zu erhöhten Risiken wie Blackout, explodierenden Strompreisen und Versorgungsengpässen.

"Niemandem geholfen"

"Wir fordern deshalb, von der Einführung der CO2-Steuer Abstand zu nehmen, solange nicht die Ursachen für die hohen Preise wirksam bekämpft werden. Mit einer bloßen Symptombehandlung durch Einmalzahlungen ist niemandem geholfen", so Zierhut Richtung Bundesregierung.

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