Kicker-Ikone Herbert Prohaska wird am 8. August 70 Jahre alt.
"Schneckerl" hat die Fußball-Geschichte von Österreich mitgeschrieben – als Jahrhundert-Fußballer, Austria-Regisseur, Cordoba-Held, Legionär bei Roma und Inter – und heute als ORF-Experte.
Im "profil" erzählt der ORF-Chefanalytiker kurz vor seinem runden Geburtstag, dass er daran denkt, im Fernsehen von der Bildfläche zu verschwinden. "Manche sagen: Ich bin 70 und fühle mich wie 50. Ich nicht! Ich bin 70 und fühle mich genauso."
Vieles im Geschäft würde sich verändern. Der ORF-Sport, für den er seit einem Viertel-Jahrhundert arbeitet, will jünger oder moderner werden. "Vielleicht ist nächstes Jahr nach der WM Schluss", kündigt Prohaska an. Vieles sei "professioneller geworden", aber auch "weniger menschlich".
"Fußball ist nichts Kompliziertes", sagt er. "Um ihn zu erklären, musst du kein Professor sein." Im Fußballbetrieb möchte er heute nicht mehr arbeiten. Sein TV-Posten habe viele Vorteile: mehr Zeit für die Familie, weniger Druck und ruhigeren Schlaf. "Hätte ich das früher gewusst, wäre ich gleich zum ORF gegangen und nie Trainer geworden."
Prohaska analysiert immer seltener im ORF neben seinem Freund Rainer Pariasek. "Der Rainer ist einer der Besten im Land. Der gehört nicht auf die Bank. Er hatte erst seinen Sechziger. Was sie mit ihm machen, ist nicht fair", stellt er klar.
Ex-ÖFB-Teamspielerin Viktoria Schnaderbeck hatte zuletzt gemeint: "Die Besten sollen in der Sendung sitzen." Und: "Wer nicht gut ist, sitzt auf der Bank."
Der ORF-Sport will auch weiblicher werden. "Damit wird man allerdings nicht automatisch besser", wirft Prohaska ein. Expertin Schnaderbeck kritisierte zuletzt, sie sehe im ORF "immer noch viel mehr Männer". Prohaska dazu: "Ich gehe ja auch nirgends hin und sage, da sind zu viele Frauen."