Politik

Pröll zur Hofburg-Wahl: "Frühstart ist ein Fehlstart"

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Daniel Schaler

Drei Tage vor dem Heiligen Abend findet der nö. Landeschef Erwin Pröll (VP) deutliche Worte zu Regierung, Kanzler und Asylpolitik. Einen zu frühen Hofburg-Wahlkampf hält er für falsch.

Drei Tage vor dem Heiligen Abend findet der nö. Landeschef . Einen zu frühen Hofburg-Wahlkampf hält er für falsch.

"Heute": Irmgard Griss hat am Donnerstag ihre Kandidatur für die Hofburg via Facebook angekündigt. Drückt die VP jetzt auch aufs Tempo?

Erwin Pröll: "Ich halte einen Frühstart so wie bei Irmgard Griss für einen Fehlstart. Und wann die ÖVP ihren Kandidaten offen legt, liegt nicht an mir."

"Heute": Jeder geht davon aus, dass Sie antreten. Machen Sie das?

Pröll: "Ich habe noch nie gesagt, dass ich antreten werde.

"Heute": Wann wird die Entscheidung der VP fallen?

Pröll: "Ich schätze Mitte Jänner oder zweite Jänner-Hälfte.

"Heute": Sie sagten im „Kurier“ vor einer Woche, diese Wahl wäre zu gewinnen?

Pröll: "Ja, sie wäre absolut zu gewinnen. Es gibt seriöse Umfragen, die das belegen.

"Heute": Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit der Bundesregierung?

Pröll: "Ich bin nicht sehr zufrieden. Das Erscheinungsbild lässt zu wünschen übrig. Ich hoffe, dass dies dem Regierungschef, von dem ja schließlich die Koalition geprägt wird, zu denken gibt. Werner Faymann sollte sich da selbst hinterfragen.

"Heute": Wie sehen Sie die Person Werner Faymann in der Asylpolitik?

Pröll: "Unsicher! Der Kanzler lehnt sich an der starken Angela Merkel an, weil er sich auf seinen eigenen Beinen nicht wohl fühlt. Und wichtig ist auch, dass keine vollkommene Abhängigkeit von Deutschland entsteht. Denn wenn es Spitz auf Knopf steht, ist den Deutschen sicherlich das deutsche Hemd wichtiger als der österreichische Rock.

"Heute": Sind Sie, wie Bayern, für eine Obergrenze bei Flüchtlingen?

Pröll: "Wir brauchen eine Definition, wie viele Flüchtlinge noch kommen, in dieser Größenordnung geht es nicht weiter. Die Belastungsgrenze muss endlich sondiert werden. Die Landeshauptleute drängten schon Anfang November auf einen Asylgipfel, der aber erst am 20. Jänner stattfinden wird.

"Heute": Was fordern Sie dort?

Pröll: "Wir brauchen ein fixe Größenordnung, um 2016 planen zu können. Und: Wo sieht die Regierung Begrenzungen? Klar ist, dass die Belastungsgrenze rasch definiert werden muss, im Interesse der Flüchtlinge und der Sicherheit der eigenen Landsleute.

"Heute": Hat die Politik das Asylthema unterschätzt?

Pröll: "Ja. Einzig Innenministerin Johanna Mikl-Leitner hat gewarnt und richtig gehandelt.

"Heute": Parteikollege Klaus Schneeberger (Anm.: NÖ-Klubchef) glaubt, dass sich viele Flüchtlinge nicht wirklich integrieren werden. Sehen Sie das ähnlich?

Pröll: "Ja. Es gibt jene Flüchtlinge, die um Leib und Leben fürchten mussten, dann aber, wenn sich die Situation im Heimatland gebessert hat, zurückwollen. Dann jene, die keine Chance auf Asyl haben. Und neben den integrationswilligen Migranten gibt es noch eine Gruppe, die ihre Kultur mitnimmt und nicht integrationswillig ist.