Politik

Briefe an Anschober – Hälfte der Jugendlichen depressiv

70 Briefe von schwer getroffenen Jugendlichen wurden am Dienstag Sozialminister Rudolf Anschober übergeben. Handeln ist gefordert.

Leo Stempfl
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NEOS-Jugendsprecher Yannick Shetty protestierte mit JUNOS-Mitgliedern vor dem Sozialministerium.
NEOS-Jugendsprecher Yannick Shetty protestierte mit JUNOS-Mitgliedern vor dem Sozialministerium.
JUNOS

Die JUNOS Wien (Junge Liberale NEOS) protestierten am Dienstag vor dem Ministerium von Rudolf Anschober. "Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hängt am seidenen Faden", so NEOS-Jugendsprecher und Nationalratsabgeordneter Yannick Shetty.

Nach einem Jahr Pandemie, sozialer Isolation sowie Stress um Schule und Zukunft haben 50 Prozent aller 14- bis 18-Jährigen depressive Symptome. Mehr als jeder sechste in diesem Alter hegt Selbstmordgedanken. Auf diesen tragischen Umstand wollen die JUNOS aufmerksam machen.

70 Nachrichten

Wortwörtlich auf einem seidenen Faden hing die Parteijugend deswegen über 70 Nachrichten von Kindern und Jugendlichen auf, die den Ernst der Lage schildern sollen. Die Ausdrucke wurden darüber hinaus Rudolf Anschober persönlich übergeben.

"Seit September 2020 geht es mir gesundheitlich nicht gut", heißt es etwa in einer der Nachrichten. Denn mit dem Lockdown gingen die Noten den Bach runter, drei Nachhilfelehrer wurden notwendig. "Ich weiß nicht, ob ich das emotional verkraften kann, ein Schuljahr zu wiederholen in Zeiten wie diesen."

Eine andere Person schildert, "dass es mir glaub ich noch nie so schlecht ging." Auch ein Zitat des Bundeskanzlers wird dabei aufgegriffen: "Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr."