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Proteste in Israel: Jüdin heiratete Moslem

Heute Redaktion
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Morel und Mahmoud Menaser haben sich in Israel inmitten der Nahost-Krise mit tausenden Toten, gegenseitigen Schuldzuweisungen und Hassbotschaften das Ja-Wort gegeben. Die Trauung der zum Islam konvertierten Jüdin und ihres muslimischen Ehemanns ging unter strengen Sicherheitsvorkehrungen vonstatten.

Die Eheschließung der beiden Liebenden - die als Jüdin geborene Braut war zum Islam konvertiert - in Rishon Lezion sorgte am Wochenende für große Aufregung. Die extremistische jüdische Organisation "Lehava" hatte im Internet die Einladung zur Hochzeit gepostet und dazu aufgerufen, die Feier zu stören.

Obwohl der Bräutigam sich dagegen wehrte, ließ ein Gericht schließlich zu, dass 200 rechtsgerichtete Israelis 200 Meter vor dem Hochzeitssaal demonstrierten. 200 Polizisten waren im Einsatz, um eine Eskalation der Lage zu verhindern.

Mutter: "Hauptsache, sie sind glücklich"

Trotz Drohungen und Protesten ging die Hochzeit über die Bühne. Morel und Mahmoud sind seit fünf Jahren zusammen und leben in Jaffa, einem Vorort von Tel Aviv. Die Mutter des Bräutigams, Fadwa Mansur, sagte dem israelischen Fernsehen, sie habe nichts gegen die Eheschließung: "Hauptsache, sie sind glücklich, und ich bekomme viele Enkelkinder."

Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin verurteilte die Proteste gegen die interreligiöse Eheschließung als "empörend und beunruhigend". "Hetze, Gewalt und Rassismus haben in der israelischen Gesellschaft keinen Platz", schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Rivlin wünschte dem Paar aus dem Tel Aviver Vorort Jaffa "Gesundheit, Zufriedenheit und Freude".