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Proteste in Kairo werden immer blutiger

Heute Redaktion
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Die angespannte Lage in Ägypten droht zu eskalieren. Bei Demonstrationen im Zentrum Kairos kommt es seit Freitag immer wieder zu blutigen Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Protestierenden. Mindestens ein Mensch soll ums Leben gekommen sein, mehr als 700 weitere wurden verletzt.


Fast schon verzweifelt ruft die ägyptische Regierung die Demonstranten zu "Vernunft" auf. In einer TV-Erklärung hieß es in der Nacht auf Sonntag: "Was sich seit diesem Vormittag ereignet hat, ist gefährlich und hat einen direkten Einfluss auf den Kurs des Landes und die Revolution."

Mit Gummigeschoßen und Tränengas versuchte die Polizei den Demonstranten am Tahrir-Platz Herr zu werden. Die traurige Bilanz: Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bis zum Sonntagmorgen 750 Menschen verletzt, unter ihnen mindestens 40 Angehörige der Sicherheitskräfte.

Sniper schießen auf Demonstranten
In der ägyptischen Hafenstadt Alexandria sollen nach Angaben der Zeitung Al Ahram am frühen Sonntag zwei Demonstranten durch Schüsse getötet worden. Heckenschützen sollen auf die Protestierenden gefeuert haben. Augenzeugen berichteten, die Polizei habe gegen die Menge, die sich vor dem Gebäude des Sicherheitsdienstes versammelt hatte, Tränengas eingesetzt.

Unruhen vor Parlamentswahlen
Nach dem Sturz des langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak Anfang des Jahres beginnen in Ägypten Ende November Parlamentswahlen, die bis März dauern sollen.