Oberösterreich

Bitcoin, Luxus, Diamanten – 103 Opfer von Mega-Betrug

Hohe Rendite, wenig Risiko: Mit diesem Versprechen soll eine Betrügergruppe 103 Opfer um 2,3 Millionen € gebracht haben. Nun stehen sie vor Gericht. 

Die Betrüger gaben vor, Kontakte zu einer Finanzgruppe in Dubai zu haben.
Die Betrüger gaben vor, Kontakte zu einer Finanzgruppe in Dubai zu haben.
istock

Der erste Beschuldigte (45) muss sich ab 28. März vor dem Landesgericht Steyr verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gewerbsmäßigen schweren Betrug vor.

Bereits 2019 soll der Mann mit drei Kollegen – sie werden gesondert verhandelt – beschlossen haben, sich den Lebensunterhalt nun mit Betrügereien zu finanzieren. Die Opfer kontaktierte er telefonisch, per E-Mail, über Telegram oder bei Webinaren, die der Angeklagte hielt.

So zog er das Geschäft auf: Den rund 100 Opfern machte er vor, er habe Kontakte zu einer Finanzgruppe mit dem Namen "Hochfinanz Dubai". "Besondere Kunden" hätten nun die Chance, in ein lukratives Geschäft einzusteigen. Die Investoren würden dafür 2 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Dabei versprach er laut Staatsanwaltschaft eine wöchentliche Rendite von 3,5 bis zu fünf Prozent, investiert werde in Bitcoin. Deshalb soll es auch nur ein Risiko geben: nämlich den gänzlichen Wertverlust der Kryptowährung. Zudem wurden auch Geschäfte mit teuren Luxusuhren, Diamanten und Sportwagen in Aussicht gestellt.

Selber 50.000 Euro investiert

Auch er habe 50.000 Euro investiert und in einem Monat 10.000 Euro Rendite erhalten, wollte er die Opfer in Sicherheit wiegen. Zusätzlich habe er die "Kunden" zeitlich unter Druck gesetzt. Das Programm werde von seinem Geschäftspartner nämlich in Kürze geschlossen und dann seien Investitionen nicht mehr möglich, gab der 45-Jährige vor. 

Einigen Anlegern wurden Anfangs immer wieder kleinere Beträge überwiesen. Die letzten "Gewinne" sollen Anfang Dezember 2020 und im Jänner 2021 geflossen sein. Danach gab es nur mehr Ausflüchte. 

Gesamte Investitionen verschwunden

Im Sommer 2021 ließ der 45-Jährige dann die Bombe platzen: Die gesamten Investitionen seien verschwunden. Um die Tat zu verschleiern, behauptete er, auch er selbst sei in Dubai betrogen worden. Trotzdem versuchte er weiterhin neue Geschäfte anzuleiern.

Die 103 Opfer aus dem In- und Ausland haben weder die versprochenen hohen Renditen ausbezahlt noch ihr Kapital zurück erhalten. Und auch die behauptete Versicherung der Investitionsprogramme beim britischen Rückversicherungshaus Lloyds existierte ebenfalls nicht.

Der Angeklagte leugnet bisher alle Vorwürfe, für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Er habe nicht in betrügerischer Absicht gehandelt und nur als Vermittler für das Tradingprogramm gearbeitet. Erfolgt ein Schuldspruch, drohen dem Mann zwischen einem und zehn Jahren Haft.

Der Prozess wird mehrere Tage in Anspruch nehmen. Ein Urteil wird erst im  Mai erwartet. Im Zuge der Hauptverhandlung wird der Angeklagte sprechen und 34 Zeugen einvernommen. Auch über 100 Privatbeteiligte und Opfer werden geladen.

Österreicher zahlte 210.000 € für Lambo, sah ihn nie

Opfer eines Betruges wurde vor kurzem auch ein Tiroler. Der Mann bestellte den Lamborghini bei einem vermeintlichen Autohändler in Dubai, überwies 210.000 Euro. Auch für einen Ford GT blechte er 20.000 Euro. Doch die beiden Autos kamen nie bei dem Mann an.

Wie die "Tiroler Tageszeitung" (TT) berichtet, musste sich der vermeintliche Autohändler, ein 31-jähriger Österreicher, nun wegen schweren Betruges vor dem Landesgericht Innsbruck verantworten.

Der Richter sah einen bedingten Vorsatz, zweifelte aufgrund des Verhaltens des Angeklagten aber auch an dessen Leumund. Das Urteil: 21 Monate bedingte Haft und 9.000 Euro Geldstrafe – rechtskräftig.

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein.</strong> AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. <a data-li-document-ref="120034852" href="https://www.heute.at/s/astrazeneca-gesteht-erstmals-schwere-nebenwirkungen-ein-120034852">In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.</a>
    04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
    REUTERS