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Prozess gegen Halle-Attentäter startet

Ab Dienstag muss sich der mutmaßliche Amokläufer Stephan B. vor dem Landesgericht in Halle verantworten. Es sind 18 Prozesstage anberaumt.

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Ab Dienstag (21.07.2020) steht der mutmaßliche Amokläufer Stephan B. vor Gericht.
Ab Dienstag (21.07.2020) steht der mutmaßliche Amokläufer Stephan B. vor Gericht.
Picturedesk/APA

Einer der schlimmsten antisemitischen Anschläge der deutschen Nachkriegsgeschichte wird von Dienstag an verhandelt. Neun Monate nach dem rechtsterroristischen Anschlag in Halle (Sachsen-Anhalt) muss sich der 28-jährige Stephan B. vor Gericht verantworten.

Bislang sind 18 Verhandlungstermine für den Prozess vorgesehen. Der bislang letzte Termin soll am 14. Oktober stattfinden. Die Anklage führt die Bundesanwaltschaft. Dem Angeklagten Stephan B. wird in Magdeburg der Prozess gemacht, weil am dortigen Landgericht die Sicherheitsbedingungen erfüllt werden und der Prozess in einem mit rund 400 Quadratmetern verhältnismäßig grossen Verhandlungssaal stattfindet.

Enormes Medieninteresse

Gut 40 regionale, nationale und internationale Medien haben in einem Auslosungsverfahren einen Platz im Sitzungssaal erhalten, darunter auch die "New York Times". Wegen der Corona-Pandemie gelten zudem die allgemeinen Hygieneregeln.

Der Angeklagte soll am 9. Oktober 2019 schwerbewaffnet versucht haben, in die Synagoge in Halle einzudringen, in der Gläubige den höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, begingen. Als er scheiterte, erschoss er in der Nähe eine 40 Jahre alte Frau und einen 20-jährigen Mann. Auf der Flucht verletzte der Täter ein Paar schwer, bevor er festgenommen wurde. Das Geschehen streamte er live ins Internet.

Parallelen zu Christchurch

Der Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt sieht in der Tat einen "erschreckenden Beleg" für einen seit längerem gestiegenen Antisemitismus, "der sich sodann als Motivation für rechtsextremistische Straf- und auch Gewalttaten widerspiegelt."

Der Inlandsgeheimdienst sieht auch Parallelen zu einem rechtsextremen Anschlag im neuseeländischen Christchurch. Im März 2019 war dort in zwei Moscheen auf muslimische Gläubige geschossen worden, mehr als 50 Menschen starben.

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