"Ungefährlich", geheimer Sohn
Psycho-Gutachten enthüllt Unglaubliches über Josef F.
Josef Fritzl, der "Horror-Vater von Amstetten", wurde 2009 zu lebenslanger Haft verurteilt. Laut einem neuen Bericht könnte er aber freikommen.
Der Fall Josef Fritzl sorgte weltweit für Schlagzeilen. Der heute 90-Jährige hatte eine seiner Töchter von 1984 bis zu ihrer Entdeckung 2008 in einer geheimen Kellerwohnung unter seinem Haus gefangen gehalten, unzählige Male vergewaltigt und mit ihr sieben Kinder gezeugt, von denen eines kurz nach der Geburt starb. Drei Kinder adoptierte der "Horror-Vater" als Pflegekinder, drei weitere wurden ebenfalls in der Kellerwohnung gefangen gehalten. Aufgeflogen war der grausame Fall, als eines der gezeugten Kinder – zum damaligen Zeitpunkt bereits 19 Jahre alt – 2008 wegen einer schweren Erkrankung von Fritzl ins Spital gebracht wurde.
Fritzl sollte laut seiner Verurteilung – lebenslange Haft und Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher – eigentlich nie wieder freikommen. Beziehungsweise nur dann, wenn er als nicht mehr gefährlich eingestuft wird. Und genau das tut nun laut der "Kronen Zeitung" die Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner, die kürzlich mit einem neuen Gutachten über Fritzl beauftragt worden sei. Wie es im Bericht heißt, lasse sich das Gutachten so zusammenfassen: Der 90-Jährige leide unter schwerer Demenz, "wodurch ein planvolles Handeln und in der Folge keine strafbaren Handlungen mehr von ihm zu erwarten" seien.
"Horror-Vater" soll einen geheimen Sohn haben
Außerdem sei Fritz mittlerweile nach mehreren schweren Stürzen auf einen Rollator angewiesen, um sich fortbewegen zu können. Brisant: Bereits Anfang 2023 gab es ein "entlastendes" Gutachten für den Insassen der Justizanstalt Krems-Stein, das ihm eine "ausreichende Reduktion der Gefährlichkeit" auch wegen "der Nichtverfügbarkeit von potenziellen Opfern" attestierte. "Er will eine Perspektive haben und hat die Hoffnung, seine letzten Lebensjahre in Freiheit zu verbringen", sagte damals Anwältin Astrid Wagner. Sie sagte aber auch: "Er verklärt und verdrängt seine Schuld und die Schwere der Taten."
Das neue Gutachten wirft nun die Frage auf. Ob Fritzl gar freikommen könnte – zuvor wird bereits mit einer Verlegung des 90-Jährigen von der Abteilung für geistig abnorme Rechtsbrecher in den normalen Maßnahmenvollzug gerechnet – beziehungsweise die Verlegung auf eine Krankenstation aufgrund seines angeschlagenen Zustands. Für neue Schlagzeilen sorgt aber nicht nur das Gutachten, sondern auch ein angeblich geheimer Sohn, wie die "Krone" berichtet. Ein Mann, mit dessen Mutter Fritz einen Seitensprung gehabt haben soll, soll sich beim "Horror-Vater" gemeldet haben – jetzt soll ein DNA-Abgleich die Causa klären.