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Psychologen geben Tipps für Alltag mit Kindern

Heute Redaktion
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Das gemeinsame Kochen oder andere Aktivitäten hilft Kindern mit der Corona-Krise besser zurecht zu kommen, so die Psychologen der Stadt Wien.
Das gemeinsame Kochen oder andere Aktivitäten hilft Kindern mit der Corona-Krise besser zurecht zu kommen, so die Psychologen der Stadt Wien.
Bild: iStock (Symbolbild)

Draußen herrscht heute traumhaftes Wetter und doch müssen alle zuhause bleiben: Das ist vor allem für Kinder schwer zu verstehen. Wie Du den Kleinen helfen kannst, erfährst Du hier.

Die aktuelle Situation ist gerade für jüngere Kinder mit viel Unsicherheit und Sorgen verbunden. Und obwohl draußen - zumindest vorerst - die Sonne scheint, müssen sie drinnen bleiben. Das ist gerade für die Kleinen nur schwer zu verstehen.

"Umso wichtiger ist es, Kindern in diesen Tagen Sicherheit und Ruhe zu vermitteln und Orientierung zu geben", betont der Wiener Jugend- und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Tipps, wie das gelingt, geben nun die Psychologen der Stadt Wien-Kindergärten.

Online haben sie Vorschläge und Anregungen zusammengetragen, wie man schwierige Situationen gemeinsam meistern kann. "Wesentlich dabei ist: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die aktuelle Situation. Erklären Sie die derzeitige Situation rund um den Coronavirus auf kindgerechte Weise und ohne Panik zu verursachen", betont Daniela Cochlár, Abteilungsleiterin der Stadt Wien-Kindergärten.

Eine gute Möglichkeit mit dem Kind über das Thema Corona ins Gespräch zu kommen, kann beim gemeinsamen Spielen oder Malen sein. Auch das kindergerechte Erklärungsvideo zum Virus hilft dabei.

Sechs Tipps für ein entspanntes Zuhause sein

1.) Ehrlichkeit

Besonders wichtig sei es, das Kind nicht anzuschwindeln oder Spekulationen anzustellen. Denn das könnte Dein Kind zusätzlich verunsichern. Stattdessen gilt: Die Gefühle des Kindes ernst nehmen, aufmerksam zuhören und jederzeit da sein. "Sagen Sie Ihrem Kind, dass es auch jederzeit weiterhin mit Ihnen sprechen kann", so Cochlár.

2.) Struktur in den Tag bringen

Hilfreich ist es auch, den Tag für Eltern und Kinder zu strukturieren und gemeinsam zu planen. Auch und gerade dann, wenn der Kindergarten wegfällt. Rituale und klare Strukturen sowie auch eine gute zeitliche Orientierung vermitteln dem Kind Halt und Sicherheit. Dazu zählen verschiedene Aktivitäten und Tätigkeiten, wie fixe Essenszeiten, freie und auch gemeinsame Spielzeiten, körperliche Betätigungen aber auch Zeit für Entspannung und Rückzug.

3.) Fixe Zeiten für Computer, Handy und Co. festlegen

Struktur schafft auch die Festlegung von fixen Zeiten für die Nutzung von Handy, Computer und Fernsehen. Ebenso wichtig ist das Mitplanen von Bewegungseinheiten. Ein kurzer Spaziergang (unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes zu anderen und mit den Personen, die in Deinem Haushalt leben) ist okay. Daneben lassen sich aber auch zuhause lustige Übungen durchführen. Etwa Radfahren auf dem Rücken liegend oder Kniebeugen lassen sich auch gemeinsam mit Kindern im Wohnzimmer umzusetzen.

4.) Kinder in Alltagsabläufe einbeziehen

Auch wenn es in vielen Haushalten vermutlich so ist, dass die Kinder spielen, während die Eltern kochen, hast Du nun die Chance das zu ändern und gemeinsam zu kochen. Die Einbeziehung von Kindern in die Alltagsroutine stärkt nicht nur den Zusammenhalt, sondern kann für die Kinder auch sehr lehrreich sein. Neben Kochen können gemeinsam auch das Waschen und Aufhängen der Wäsche oder Kuchenbacken, Staubsaugen und Staubwischen zu lustigen Tätigkeiten werden. Vor allem dann, wenn Du sie mit Kinderliedern verbindest.

5.) Positive Ereignisse in den Vordergrund rücken

Erzählungen, wie sich Menschen gegenseitig helfen und wie beispielsweise Menschen in Krankenhäusern, Apotheken, Supermärkten, Schulen und Kindergärten arbeiten, damit es uns allen gut geht, gibt den Kindern auch etwas Positives mit. "Erzählen Sie davon, wie überall auf der Welt die Menschen zusammenhalten, um das Beste aus dieser neuen Situation machen", so der Rat der Stadt-Psychologen.

Nicht ratsam sei es hingegen, Nachrichtensendungen vor jüngeren Kindern zu konsumieren, weil Kinder sie noch nicht richtig einordnen und stark verunsichert werden können.

6.) Auch auf sich selbst schauen

Doch weil die derzeitige Ausnahmesituation auch für Erwachsene belastend ist, sollten sich auch Eltern Rückzugsräume schaffen, um über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen und Tätigkeiten einplanen, die ihnen gut tun. Denn nur wenn Mama und Papa einen guten Weg finden, um mit dem Stress und der Unsicherheit umzugehen, kann sich das auf die Kinder übertragen.

Und weil auch Spiel, Spaß und Spannung nicht zu kurz kommen sollten, bietet die Stadt auch viele nützliche Links mit Anregungen für Eltern und Kinder.