Nach dem 1:0 von Brennan Johnson (42.) rührte Tottenham Beton an. Für Tausende Spurs-Fans folgten in Bilbao 48 nervenaufreibende Minuten, in denen Manchester United verzweifelt auf der Jagd nach dem Ausgleich war. Nach sieben Minuten Nachspielzeit und dem erlösenden Schlusspfiff brachen nicht nur im Baskenland alle Dämme.
Emotionen aus 17 titellosen Jahren entluden sich auch im Norden Londons.
Beim Public Vierwing im 880 Kilometer entfernten Tottenham Hotspurs Stadium herrschte absoluter Ausnahmezustand. Tausende Tottenham-Anhänger verfolgten das Finale auf Großbildleinwänden in der eigenen Arena – und stürmten nach dem Schlusspfiff in einem Meer aus weißen Trikots den Rasen.
Schon Minuten nach Abpfiff war der Platz im Tottenham Hotspur Stadium überflutet – Fans kletterten auf die riesigen LED-Screens, fuchtelten mit Shirts, zündeten weiße Fackeln.
In Bilbao war es vor allem außerhalb des Stadions heiß hergegangen, schon im Vorfeld. Zwischen den Fanlagern hatte es gekracht, spanische Einsatzkräfte hatten mit Schlagstöcken und Schilden hart durchgegriffen.
Der Sieg bringt den Spurs nicht nur den ersten Europacup-Triumph seit 1984 in die Vitrine, sondern auch satte 100 Millionen Pfund und die Rückkehr in die Champions League. Für Coach Ange Postecoglou, zuletzt heftig in der Kritik, könnte das die letzte Rettung gewesen sein. Zur Erinnerung: In der Liga sind die Spurs blamabler 17., United nur einen Platz davor.