Oberösterreich

Bordelle 2 Grad kälter – Kunden frieren dennoch nicht

Es geht trotzdem heiß her: Die Bordelle drehen jetzt zwar die Heizung runter, frieren muss aber niemand. Ein Club-Betreiber erklärt "Heute" warum.

Tobias Prietzel
Bordell
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Bild: privat

Er hat mehrere Laufhäuser in Wien, Ober- und Niederösterreich, ist eine Szene-Größe: Joe Leber. Wie allen in der Branche haben dem 48-Jährigen die vergangenen Jahre ordentlich zugesetzt. Zuerst Corona samt Lokal-Sperren, dann die geschäftsschädigende Teuerung und jetzt die massiv gestiegenen Heizkosten.

Die Kundenfrequenz tagsüber habe sich quasi nicht verändert, aber: "Im Nachtgeschäft ist es schwierig", erklärt Leber im Gespräch mit "Heute". "Man muss den Menschen wieder beibringen, Fortgehen und Spaß zu haben. Das wird Jahre dauern."

Um die Hemmschwelle sinken zu lassen, bietet er etwa in seinem Etablissement "Napoleonhof" in Ansfelden (Bez. Linz-Land) jedes Bar-Getränk um 4,50 Euro an.

"Man muss den Menschen wieder beibringen, Fortgehen und Spaß zu haben. Das wird Jahre dauern." Laufhaus-Betreiber Joe Leber

In Zeiten wie diesen brauche es Erfindungsreichtum, sagt Leber. "Patenrezept gibt es keines mehr. Wir probieren aktuell viel aus."

Damen und Kunden ist nicht kalt

Damit trotz Energiesparens die Stimmung überkocht, hat sich Leber beim Heizen einen Kniff einfallen lassen: Die Raumtemperatur ist zwar um stark ressourcenschonende zwei Grad niedriger als früher. Kalt ist aber sowohl den Damen als auch den Kunden nicht.

Der Trick: "Wir haben eine spezielle Boden-Oberfläche. Wenn man barfuß auf ihr steht, merkt man keinen Unterschied."

Mit den "Goldentime"-Häusern in Wien und Leonding (Bez. Linz-Land) hat der Unternehmer auch zwei große Saunaclubs. Das Waschen der vielen Handtücher und Bademäntel verschlingt ordentlich Strom.

Angesichts der teuren Energie überlegt Leber grundsätzlich, "was kann ich einsparen und was selber produzieren". In Ansfelden beispielsweise würden die Dach- durch Photovoltaik-Ziegel ersetzt. Zudem setzt der Firmenchef darauf, über ein modernes Lüftungssystem wertvolle Wärme rückzugewinnen.

"Die Krise überschattet alles. An dem kifeln wir."

Er räumt ein: "Die Krise überschattet alles. An dem kifeln wir." Die Flinte wirft Joe Leber trotz der äußerst angespannten Lage nicht ins Korn. Nein, er will weiter investieren: u.a. in ein Laufhaus im Linzer Stadtteil Ebelsberg. "Wir reißen alles raus und machen es neu."

Missbrauch im Rotlicht-Milieu

Ein schockierender Missbrauchsfall im Wiener Rotlicht-Milieu ist jetzt bekanntgeworden: Zwei ungarische Brüder lockten jahrelang Dutzende junge Mädchen in ein Sex-Studio, wo sie die hilflosen Opfer prügelten.

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