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100 Anrufe am Tag – Inder für Ex-Pornostar gehalten

Heute Redaktion
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Seit seine Nummer in einem Bollywood-Film gennant wird, findet Puneet Agarwal keine Ruhe. Die Anrufer meinen, es sei die echte Nummer der attraktiven Schauspielerin.

Puneet Agarwal aus Neu-Delhi ist sehr verärgert: Der 26-Jährige kann seit Tagen nicht mehr in Ruhe schlafen, nicht arbeiten, nicht einmal in Ruhe essen. Denn alle zwei bis drei Minuten klingelt sein Telefon. Die Anrufer wollen aber gar nicht mit Agarwal reden – vielmehr erwarten sie die indische Schauspielerin (und ehemalige Pornodarstellerin) Sunny Leone am anderen Ende der Leitung.

Der Grund für die vielen Anrufe ist eine Szene im Bollywood-Film Arjun Patiala, der seit dem 26. Juli in den Kinos läuft. Darin gibt Sunny Leone eine Telefonnummer an. Doch statt irgendeine fiktive Nummer zu nehmen, wählten die Drehbuchautoren Agarwals Nummer. Über 100 Menschen – mehrheitlich Männer – rufen nun täglich den jungen Inder an, in der Hoffnung, mit Leone reden zu können.

Er diskutiert nicht mehr mit den Anrufern

Den ersten Anruf erhielt Puneet Agarwal am Tag der Filmpremiere. Der Anrufer zeigte sich bald irritiert, als Agarwal ihm erklärte, dass er sich verwählt hatte. Es folgten zehn weitere Anrufe, bis Agarwal endlich verstand, dass das nicht etwa ein Hoax seiner Freunde war, sondern dass es offenbar mit dem Kinofilm zu tun hat.

Er ging den Film schauen und hörte dann tatsächlich Schauspielerin Leone, wie sie seine Handynummer angab. "Es war also kein Fehler der Anrufer", sagt Agarwal im Gespräch mit der "BBC".

"Mein Telefon klingelt bis vier Uhr morgens", beklagt sich der Inder. Die Gespräche würden immer höflich beginnen, "aber sobald ich sage, dass ich sie nicht kenne, fangen sie an, mich zu beschimpfen." Inzwischen hat sich Agarwal eine Strategie ausgedacht, um mit den wütenden Anrufern umzugehen: "Ich erkläre ihnen, dass Sunny Leone gerade ein Bad nimmt und jetzt nicht sprechen kann."

Die Produzenten hätten die Nummer überprüfen sollen

Agarwal ging mit seiner Beschwerde zur Polizei, doch die kann ihm nicht helfen – es handelt sich schließlich nicht um eine Straftat. Die Beamten rieten ihm aber, sich an ein Gericht zu wenden.

Der 26-Jährige hat nun einen Antrag gestellt, damit über seine Telefonnummer ein Piepton gelegt wird. Die Produzenten des Films wolle er nicht verklagen, sagt er, dennoch findet Agarwal, dass sie zumindest hätten "überprüfen können, ob es sich um eine echte Telefonnummer handelt." (kle)