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Puppentheater-Direktor 'wollte noch viel Gutes tun'

Heute Redaktion
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Er trat am vorletzten Spieltag seines Lebens ab: Manfred Müller, Chef des Urania Puppentheaters, hatte im Leben nach "Kasperl und Petzi" noch viel vor, wie sein Bruder Werner Müller erzählt.

"Heute" erreichte Werner Müller, Bruder des viel zu früh verstorbenen "Kasperl"-Chefs, in der Urania. Dort hatte der 63-Jährige die traurige Aufgabe, den Abonnenten mitzuteilen, dass die letzten beiden Vorstellungen des Kasperltheaters unter dem Titel "Dagobert und Lalobe" abgesagt wurden. Denn Manfred Müller, der legendäre und charismatische Direktor des Kasperltheaters in der Urania, verstarb am Samstag im 69. Lebensjahr.



Der Tod kam plötzlich. "Er hatte keine vorherigen Herzprobleme außer einen leicht erhöhten Blutdruck und Altersdiabetes", erzählt Bruder Werner. Laut ihm hatte Manfred im Leben nach dem Kasperl noch viel vor. "Er wollte viel Gutes tun. Flüchtlinge betreuen, sie auch in seinem Haus unterbringen, in unserer Kirche die Orgel spielen und die vielen Verwandten im Waldviertel besuchen." Diese werden nun bald nach Trautmannsdorf kommen müssen. Zum Begräbnis.

Manfreds Tochter Karoline Müller hatte ihren Vater Samstagmorgen leblos gefunden. Gegen 8 Uhr früh war sie wie jeden Tag in das Haus in Trautmannsdorf (NÖ) gekommen. Und wie immer rief die 38-Jährige – sie erledigt die Buchhaltung – in den ersten Stock: "Guten Morgen, Papa!" Diesmal kam keine Reaktion. Also hielt sie Nachschau, fand den Papa allerdings nicht. Zuletzt öffnete sie die Badezimmertür, wo ihr Vater im Pyjama am Boden lag. Leider kam jede Hilfe zu spät, die Kasperl-Fans trauern um Müller.

(wp)