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Pussy Riot: Putin mit Antisemitismus-Vorwurf

Heute Redaktion
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Mit Empörung haben Regierungskritiker in Russland auf Antisemitismus-Vorwürfe von Präsident Wladimir Putin gegen ein inhaftiertes Mitglied der Punkband Pussy Riot reagiert. Der Präsident habe bei seinem Treffen mit Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel (CDU) "absichtlich oder wegen eines bedauerlichen Missverständnisses" die Unwahrheit gesagt, schrieb der prominente Blogger Rustem Adagamow.

Mit Empörung haben Regierungskritiker in Russland auf Antisemitismus-Vorwürfe von Präsident Wladimir Putin gegen ein inhaftiertes Mitglied der reagiert. Der Präsident habe bei seinem Treffen mit Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel (CDU) "absichtlich oder wegen eines bedauerlichen Missverständnisses" die Unwahrheit gesagt, schrieb der prominente Blogger Rustem Adagamow.

Die von Putin kritisierte Kunstaktion der Gruppe Woina (Krieg) von 2008 in einem Supermarkt habe sich vielmehr gegen die in Russland weit verbreitete Ausländerfeindlichkeit sowie Schwulenhass gerichtet.

Ein Anwalt von Pussy Riot warf Putin vor, er wolle die kremlkritische Band öffentlich verleumden. Der Blogger Oleg Wassiljew wies darauf hin, dass die Aktion, an der auch die Pussy-Riot-Aktivistin Nadeschda Tolokonnikowa (23) teilgenommen hatte, drei Jahre vor der Gründung der Punkband stattgefunden habe.

"Wir beide können keine Menschen unterstützen, die antisemitische Positionen annehmen", hatte Putin als Antwort auf Merkels Kritik an der Lagerhaft von zwei Musikerinnen gesagt. Daraufhin nannte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck den Kremlchef einen dreisten Lügner.

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