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Putin blieb in Telefonat wegen Snowden hart

Heute Redaktion
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Die Spionageaffäre Snowden wird wieder zur Chefsache im amerikanisch-russischen Verhältnis. US-Präsident Barack Obama hat am Freitag mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin wegen des Falls telefoniert, wie das Präsidialamt in Washington mitteilte. Stunden zuvor hatte der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden in Russland vorübergehend politisches Asyl beantragt.

Die Spionageaffäre Snowden wird wieder zur Chefsache im amerikanisch-russischen Verhältnis. US-Präsident Barack Obama hat am Freitag mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin wegen des Falls telefoniert, wie das Präsidialamt in Washington mitteilte. Stunden zuvor hatte der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter .

US-Präsident Barack Obama hat seinen russischen Kollegen Wladmir Putin offenbar nicht dazu bewegen können, den wegen Spionagevorwürfen gesuchten Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden auszuliefern. Nach einem Telefonat der beiden Staatsoberhäupter teilte das US-Präsidialamt in Washington am Freitagabend lediglich mit, man habe "eine Reihe von Sicherheits- und bilateralen Themen besprochen, darunter den Status von Herrn Edward Snowden".

Nach Angaben eines russischen Politikers ist der 30-Jährige, der umfangreiche Spionageaktivitäten amerikanischer und britischer Geheimdienste enthüllt hatte, bereit, die Forderungen Putins zu erfüllen, den USA nicht länger zu schaden. Obamas Sprecher Jay Carney sagte, die US-Regierung sei mit vielen Staaten im Gespräch, um Snowdens Auslieferung zu erreichen.

Der IT-Spezialist, dem in der Heimat ein Prozess wegen Spionage droht, hat in vielen Ländern um Asyl gebeten. Seit seiner Flucht aus Hongkong vor drei Wochen ist der Amerikaner im Transitbereich des Moskauer Flughafen Scheremetjewo gestrandet. Die sozialistischen Präsidenten von Bolivien, Nicaragua und Venezuela hatten Snowden ebenfalls Asyl angeboten.

Die im Mercosur-Block zusammengeschlossenen fünf lateinamerikanischen Staaten verwahrten sich auf einem Gipfel in Montevideo gegen US-Spionageaktivitäten in ihrer Region. Zugleich bekräftigten sie das Asylrecht, wie der venezolanische Staatschef Nicolas Maduro erklärte. Zum Mercosur-Block gehören Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela. Das Asylrecht sei besonders in Lateinamerika, dessen Länder jahrzehntelang von Diktatoren regiert wurden, ein wichtiges Thema, sagte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff.