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Putin nennt Ostukraine bereits "Neurussland"

Heute Redaktion
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Angesichts der "russischen Aggression" will die ukrainische Regierung den NATO-Beitrittsprozess wieder vorantreiben. Das Verteidigungsbündnis seinerseits schließt einen Beitritt nicht aus. Russlands Präsident Wladmir Putin nennt die Ostukraine mittlerweile "Neurussland".

Angesichts der "russischen Aggression" will die ukrainische Regierung den NATO-Beitrittsprozess wieder vorantreiben. Das Verteidigungsbündnis seinerseits schließt einen Beitritt nicht aus. Russlands Präsident Wladmir Putin nennt die Ostukraine mittlerweile "Neurussland".

Putin hat sich an die prorussischen Rebellen gewandt und sie in einer Erklärung als "Volkswehr von Neurussland" bezeichnet. Der Kreml-Chef hat die Separatisten für ihren Kampf gegen die "Gewaltoperation Kiews" gelobt, die "eine tödliche Gefahr für die Menschen von Donbass darstellt". Schließlich seien Russen und Ukrainer "praktisch ein Volk".

NATO-Beitritt erwünscht

Die ukrainische Regierung hofft nun auf den und will Mitglied werden. Premier Arseni Jazenjuk wird das Parlament bitten, jenen Paragrafen aus der Verfassung zu streichen, der den blockfreien Status des Landes festschreibt. Moskau hat Kiew schon vor Wochen ausdrücklich vor einem Beitritt "gewarnt".

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat ihn dagegen nicht ausgeschlossen. Bereits 2008 hatte das Militärbündnis einen unmittelbaren Beitritt der Ukraine zwar abgelehnt, dem Land aber zumindest eine Mitgliedschaft in Aussicht gestellt - auf eben diesen Beschluss verwies Rasmussen: "Jedes Land hat das Recht, selbstständig und ohne Einflussnahme von außen zu entscheiden."

NATO meldet 1.000 russische Soldaten im Land

Rasmussen zufolge befinden sich unterdessen 1.000 russische Soldaten in der Ukraine. Sie sind seinen Informationen nach direkt an Kampfhandlungen beteiligt und missachten dadurch die Souveränität und territoriale Integrität des Landes aufs Schwerste.

OSZE fehlen die Beweise

Vorsichtiger äußerte sich die OSZE, die Beobachter im Osten des Landes stationiert hat. Man habe keinen Beweis für einen Einsatz regulärer russischer Truppen in der Ukraine. Aus unterschiedlichen Quellen sei jedoch bestätigt worden, dass mehr russische Freiwillige "in diesen Kämpfen impliziert" seien als erwartet, heißt es von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.

Prorussen und Russen Seite an Seite?

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte Russland am Donnerstag einen seines Landes vorgeworfen. Zudem wurde die Einnahme der Ortschaft Nowoasowsk an der Küste des Asowschen Meeres durch russischen Truppen und Separatisten vermeldet, womit diese eine zweite Front nahe der annektierten Halbinsel Krim eröffnet hatten.

Verwundete und gefallene Soldaten

gibt es bereits zahlreiche. So hat die Menschenrechtsorganisation "Soldatenmütter von St. Petersburg" gemeldet, dass verwundete Russen unter Geheimhaltung in einer Klinik in St. Petersburg gepflegt würden. Medien hatten zuletzt über Beerdigungen gefallener Soldaten berichtet. Moskau bestreitet sämtliche dahingehenden Anschuldigungen und bezeichnet sie als Propaganda aus Kiew.

Unterdessen dürften die Freischärler wieder vier Kampfjets der ukrainischen Luftstreitkräfte abgeschossen haben. Die Maschinen vom Typ Suchoi Su-25 sollen im Raum Donezk vom Himmel geholt worden sein.

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