Der Angriff auf die Krim-Brücke, die jüngsten militärischen Misserfolge und die Teilmobilisierung Russlands führen dazu, dass russische Kriegs-Hardliner Putin kritisieren, wie das "Institute for the Study of War" (ISW) berichtet. Militärblogger, die diese Ansichten vertreten, kritisieren auf Telegram, Putin und der Kreml hätten wichtige Ereignisse offen ansprechen sollen. Es sei schwierig, sich hinter den Kreml-Chef zu stellen, wenn seine Regierung auf Geheimhaltung setze.
So hätten Putin und der Kreml den Untergang des Kreuzers "Moskwa" oder den Gefangenenaustausch von Asowstal-Kämpfern konsequent verschwiegen. Einige der Blogger schreiben, Putin müsse Vergeltung für die Explosion auf der Krim-Brücke üben. Sonst werde sein Schweigen als "Schwäche" empfunden.
Wieder andere kritisieren nicht Putin, sondern den Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew. Er hatte vor dem Anschlag auf die Brücke mehrfach öffentlich gesagt, ein Angriff darauf sei eine "rote Linie", die nicht überschritten werden darf.
Direkte Kritik an Putin ist in diesen Kreisen selten und auch jetzt stehen viele Nationalisten immer noch hinter ihm. Misserfolge und Rückschläge werden meist der russischen Militärführung oder dem russischen Verteidigungsministerium angelastet, wie das ISW schreibt.