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Putin zieht sich von Ukraine-Grenze zurück

Heute Redaktion
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Abzug von mehr als 17.000 Soldaten aus dem Grenzgebiet zur umkämpften Ostukraine angeordnet. Das teilte sein Sprecher Dmitri Peskow in der Nacht auf Sonntag mit. Demnach hielten die Soldaten im Gebiet Rostow ein Manöver ab, dass nun abgeschlossen ist.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Abzug von mehr als 17.000 Soldaten aus dem angeordnet. Das teilte sein Sprecher Dmitri Peskow in der Nacht auf Sonntag mit. Demnach hielten die Soldaten im Gebiet Rostow ein Manöver ab, dass nun abgeschlossen ist.

Die Führung in Kiew und der Westen hatten die Stationierung russischer Truppen in der Nähe der Konfliktregion als Provokation kritisiert. Vor dem Beschluss der Feuerpause Anfang September hatte es Berichte über russische Kämpfer in den Reihen der moskautreuen Separatisten sowie über Waffenlieferungen über die Grenze gegeben, die der Kreml zurückwies.

Aus der G-8-Runde wurde Putin wegen der Ukraine-Krise deshalb rausgeworfen, im G-20-Kreis bleibt er aber drin: Putin wird am Gipfel der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer im November in Brisbane in Australien teilnehmen, wie der australische Finanzminister Joe Hockey am Sonntag mitteilte.

"Offener Dialog mit Putin"

Die Teilnahme Putins habe ihm sein russischer Kollege bestätigt, sagte Hockey dem australischen Rundfunksender ABC. Nach seinen Worten gibt es im Kreis der G-20 einen Konsens, wonach Putin an dem Gipfel teilnehmen sollte. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama stünden "bestimmt" dahinter. "Ich denke, auf dem Treffen wird es einen umfassenden und offenen Dialog mit Putin geben", sagte Hockey.

Noch Anfang September hatte Gastgeber Australien darauf verwiesen, einen Ausschluss Putins von dem Gipfel zu prüfen, die Entscheidung aber nicht alleine fällen zu können. Russland war nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im März aus dem Kreis der acht führenden Industrienationen (G-8) ausgeschlossen worden. Ein ursprünglich in Russland geplanter G-8-Gipfel fand deshalb Mitte Juni im G-7-Format in Brüssel statt.

Russland muss bei Malaysia-Absturz kooperieren

Australiens Premierminister Tony Abbott sagte am Sonntag mit Blick auf die weiter schwelende Ukraine-Krise, er sei über viele Aspekte der russischen Außenpolitik "nicht glücklich". Moskau müsse bei der Aufklärung des Absturzes des Passagierflugzeuges von Malaysia Airlines im Juli über der Ostukraine "vollständig kooperieren".

Bei dem mutmaßlichen Abschuss wurden 298 Menschen getötet, 38 von ihnen waren australische Staatsbürger.