Politik

Putins Atom-Minister soll jetzt nach Wien kommen

In Bälde soll eine Einigung bei den Atomgesprächen mit dem Iran anstehen. Auch die Teilnahme des russischen Außenministers ist vorgesehen.

Leo Stempfl
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Außenminister der Russischen Föderation, Sergej Lawrow und Außenminister Alexander Schallenberg am 25. August 2021.
Außenminister der Russischen Föderation, Sergej Lawrow und Außenminister Alexander Schallenberg am 25. August 2021.
APA-POOL / APA / picturedesk.com

Schon kurz nach der russischen Invasion sorgte auch Putins Außenminister Sergej Lawrow für Schlagzeilen. Als er versuchte, vor den Vereinten Nationen mit einer langen Liste an angeblichen Menschenrechtsverletzungen auf ukrainischer Seite die Invasion der unabhängigen Nation zu rechtfertigen, musste er vor einem beinahe völlig leeren Saal sprechen. Rund 140 Delegierte verließen demonstrativ den Saal, boykottierten den Auftritt des russischen Ministers völlig.

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Tags darauf setzte es seine Reaktion. Russland werde "alle notwendigen Schritte unternehmen, um den Einsatz von Atomwaffen und verwandten Technologien in der Ukraine zu verhindern". Denn solche ortete er dort. Auf dem ukrainischen Territorium befänden sich noch sowjetische Nukleartechnologie und die Mittel, so bestückte Waffen abzuschießen. "Wir müssen auf diese reale Gefahr reagieren." Belege dafür gibt es freilich nicht.

Treffen vor Atom-Deal

Das klingt alles andere als nach der Waffenruhe, die von der westlichen Welt so vehement gefordert wird. Nichtsdestotrotz soll der russische Außenminister am Samstag nach Wien kommen. Es wäre die erste Reise eines russischen Regierungsmitglieds seit Beginn der Invasion in der Ukraine. Regierungskreise haben "Puls24" sein Kommen bestätigt.

Hintergrund sind die Atomgespräche mit dem Iran, die kurz vor einer Einigung stehen sollen. Aus diesem Grund wurde ein Treffen der Außenminister anberaumt. Laut Bundeskanzler Karl Nehammer gibt es "positive Signale", dass auch Lawrow daran teilnehmen wird. Erwartet werden zudem die Außenminister von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, dem Iran und China (letzterer per Video).

Einigung wackelt

Gegen Samstagmittag gerät das Kommen des russischen Vertreters dann allerdings etwas ins Wackeln. Lawrow forderte von den USA eine schriftliche Garantie, dass sich die Sanktionen gegen Russland nicht auf das Verhältnis zum Iran auswirken dürften.

Experten sehen darin einen herben Rückschlag für die so nahe geschienene Einigung. Russland will sich damit wohl absichern für den Fall, dass man kein Uran mehr an den Iran liefern dürfte.

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