Ukraine

Putins Soldaten verweigern Kampfbefehl in Ukraine

Immer größer scheint der Widerstand gegen den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zu werden. Nun verweigern auch russische Soldaten die Befehle.

Rene Findenig
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Erste Truppen verweigern Wladimir Putin den Einsatzbefehl.
Erste Truppen verweigern Wladimir Putin den Einsatzbefehl.
MIKHAIL KLIMENTYEV / AFP / picturedesk.com

In wenigen Tagen wollte Wladimir Putin die Ukraine komplett einnehmen, nun läuft der Invasionskrieg mit mäßigen russischen Erfolgen, dafür umso mehr Brutalität gegen die Zivilbevölkerung , bereits seit 47 Tagen. Schon nach wenigen Tagen beobachteten Experten eine sinkende Moral der russischen Streitkräfte, ausgelöst durch ungeeignete Ausrüstung, Nachschubprobleme und Falschinformationen der Befehlshaber. Nun kommt es sogar zu Befehlsverweigerungen.

"Alles, was getan werden kann, um den vom Krieg betroffenen Menschen zu helfen, muss getan werden"

Konkret sollen, wie die "Daily Mail" berichtet, 60 Fallschirmjäger aus Pskow ihren Angriffsbefehl verweigert haben. Die Fallschirmjäger-Truppe wurde von Russland nach Weißrussland verlegt und hätte in der Ukraine zum Kampf abspringen sollen, stellte sich aber geschlossen quer. Die Folge: Die Soldaten wurden wieder nach Russland verlegt und wurden dort zum Teil als "Feiglinge" gebrandmarkt aus der Armee entlassen, zum Teil werden sie aber auch vor Gericht gestellt.

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    Österreichs Kanzler Karl Nehammer trifft am Montag den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Das sorgt auch für Kritik.
    Österreichs Kanzler Karl Nehammer trifft am Montag den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Das sorgt auch für Kritik.
    ALESSANDRO DELLA VALLE / Keystone / picturedesk.com

    Am Montagnachmittag wird Bundeskanzler Karl Nehammer Wladimir Putin in Moskau treffen. Zuvor wurden einige Spielregeln für das Treffen festgelegt. Vereinbart wurde ein Vier-Augen-Gespräch zwischen den beiden Politikern. Es wird ein Foto geben, Kameras sind allerdings nicht erlaubt, das Treffen findet auch nicht im Kreml, sondern in einem Privatanwesen Putins statt. "Alles, was getan werden kann, um den vom Krieg betroffenen Menschen zu helfen, muss getan werden", begründet der heimische Regierungschef seine Reise nach Russland.

    "Wenn die Welt das ignoriert, entscheiden die Monster, dass es die Welt ist, die sich ihnen anpassen muss. Der Tag wird kommen, an dem sie alles zugeben müssen"

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sein Land indes vor entscheidenden Tagen im Krieg gewarnt. "Russische Truppen werden zu noch größeren Operationen im Osten unseres Landes vorrücken", sagte er in seiner nächtlichen Videoansprache. Selenski warf Russland vor, sich der Verantwortung für Kriegsverbrechen zu entziehen. "Wenn Menschen der Mut fehlt, ihre Fehler zuzugeben, sich zu entschuldigen, sich der Realität anzupassen und zu lernen, verwandeln sie sich zu Monstern. Und wenn die Welt das ignoriert, entscheiden die Monster, dass es die Welt ist, die sich ihnen anpassen muss. Die Ukraine wird all dies stoppen", sagte er. "Der Tag wird kommen, an dem sie alles zugeben müssen."