Lena Schilling in Gymnasium

"Radikale Wende": Schul-Auftritt von Grüner regt auf

Eine Lesung von Grünen-Spitzenkandidatin Lena Schilling in einem Wiener Gymnasium lässt nun die Wogen hochgehen. Die FPÖ fürchtet Parteinahme.

Newsdesk Heute
"Radikale Wende": Schul-Auftritt von Grüner regt auf
Rittert im Juni um Brüssel-Mandat: Grünen-Spitzenkandidatin und Ex-Lobau-Camperin Lena Schilling
Helmut Graf

Ende Jänner hielt Grünen-Spitzenkandidatin Lena Schilling (23) eine Lesung aus ihrem Buch "Radikale Wende" in einem Liesinger Gymnasium ab – nur wenige Tage, nachdem sie als Spitzenkandidatin der Ökos für die Brüssel-Wahl designiert worden war.

Die FPÖ befürchtete die "Gefahr politischer Indoktrination an Schulen" und richtete eine parlamentarische Anfrage an VP-Bildungsminister Martin Polaschek. Zuständig sei diesfalls die Wiener Bildungsdirektion, hält dieser fest, holte jedoch die Informationen bei der Behörde ein.

170 Schüler bei Schilling-Lesung

Die Bildungsdirektion bestätigte demnach, dass im Gymnasium Draschestraße am 31.1.2024 eine Schilling-Lesung im Festsaal stattgefunden habe. Eine "Presse"-Journalistin moderierte; vier 7. Klassen und fünf 8. Klassen der Schule mit insgesamt 170 Schülern nahmen teil.

Für diesen 'grünen Bonusklub' in der Wiener Bildungsdirektion muss es Konsequenzen geben!
Hermann Brückl
Bildungssprecher (FPÖ)

So etwas könne eine Bildungsdirektion einfach nicht bringen, poltert nun FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl. "Es wurde nicht einmal der Versuch unternommen, auch Kandidaten anderer Parteien zu dieser Veranstaltung zu laden, um hier allen die gleichen Chancen zu geben. Für diesen 'grünen Bonusklub' in der Wiener Bildungsdirektion muss es Konsequenzen geben!", so der Blaue.

FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl
FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl
Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS

Vertreter anderer Parteien nahmen laut Auskunft der Bildungsdirektion übrigens nicht an der Veranstaltung teil, sie hätten jedoch auch nicht darum angesucht, hieß es. Laut Angaben der Bildungsdirektion sei die Veranstaltung vom sogenannten "Klimaklub" der Schule als unverbindliche Übung unter der Leitung der entsprechenden Lehrperson geplant worden. Auch kritische Fragen an Schilling bezüglich ihres Engagements gegen den Lobautunnel oder Grenzen der Zulässigkeit politischer Protestformen seien möglich gewesen.

Kopfschütteln bei FPÖ-Mann

FP-Mandatar Brückl lässt dies nicht gelten: "Wenn man jemandem die Möglichkeit gibt, einen nicht legitimen Protest doch als zulässig gesund zu beten, dann sei das nicht gerade das Musterbeispiel einer 'kritischen Frage', konnte Brückl nur den Kopf schütteln."

Es seien keine parteipolitisch konnotierten Fragestellungen zugelassen worden, schränkt die Bildungsdirektion ein. Auch hätte es keine kritischen Reaktionen der Eltern, der Elternvertretung, oder der teilnehmenden Schüler gegeben.

Die Blauen kritisieren den "Wahlwerbungs-Auftritt Schillings" gegenüber "Heute" dennoch scharf: "Im Sinne der Ausgewogenheit wäre es wünschenswert, wenn die damals anwesenden rund 170 Schüler im Zuge einer weiteren Veranstaltung auch die Standpunkte der anderen wahlwerbenden Parteien zur EU-Wahl hören dürften“, so FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl.

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    ORF2

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Lesung der Grünen-Spitzenkandidatin Lena Schilling in einem Wiener Gymnasium sorgt für Kontroversen, da die FPÖ Parteinahme befürchtet und Kritik an der Veranstaltung übt
    • Die Blauen fürchten eine "politische Indoktrination an Schulen"
    • Die Bildungsdirektion betont, es seien keine parteipolitisch konnotierten Fragestellungen zugelassen worden
    red
    Akt.