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Rätsel um weltberühmte "Mona Lisa" gelöst – Dorf jubelt

Ein weiteres Geheimnis der Mona Lisa scheint gelüftet: Ein Historiker hat die Brücke, die hinter der "Gioconda" zu sehen ist, in der Toskana gefunden.

Die weltberühmte "Mona Lisa" von Leonardo Da Vinci ist im Pariser Louvre ausgestellt.
Die weltberühmte "Mona Lisa" von Leonardo Da Vinci ist im Pariser Louvre ausgestellt.
REUTERS

In Arezzo in Norditalien, genauer gesagt im kleinen Laterina, ist man in Festlaune. Denn seit kurzem ist das Dorf um eine bedeutsame Attraktion reicher: Laut dem italienischen Historiker Silvano Vinceti befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde die Ruine einer Brücke namens Ponte Romito, die auch auf dem weltberühmten Gemälde der Mona Lisa von Leonardo da Vinci (1452–1519) zu sehen ist. Das Bild der "Gioconda" entstand in den Jahren 1503 bis 1506 und beschäftigt die Forschung noch heute.

Reproduktion der Mona Lisa. Die Brücke ist nur ein kleines Detail im Hintergrund, unten rechts.
Reproduktion der Mona Lisa. Die Brücke ist nur ein kleines Detail im Hintergrund, unten rechts.
Reuters

Über Jahre rätselten und stritten Wissenschaftler etwa darüber, welche Landschaft und welche Bauten im Hintergrund der Mona Lisa vom Meister abgebildet wurden. Gerade die Brücke gab Rätsel auf: Zwei mögliche Standorte bzw. Brücken wurden bisher genannt – der Ponte Buriano, der sich ebenfalls bei Laterina befindet, sowie der Ponte Gobbo in Bobbio bei Piacenza.

Ersterer besitzt allerdings sechs Bögen und der Ponte Gobbo noch einige mehr, während die Brücke auf dem Bild von da Vinci nur deren vier zeigt.

Die Ponte Buriano über den Arno ist auch ein Vorbild-Kandidat für die Brücke auf der Mona Lisa, hat aber zu viele Bögen.
Die Ponte Buriano über den Arno ist auch ein Vorbild-Kandidat für die Brücke auf der Mona Lisa, hat aber zu viele Bögen.
Nico Tondini / robertharding / picturedesk.com

Heute steht zwar nur noch ein Bogen der etruskisch-römischen Ponte Romito – die auch im Jahr 1198 dokumentierte Brücke stürzte 1703 ein –, doch es ist klar, dass sie über vier Bogen verfügte. Und laut historischen Dokumenten war das Bauwerk "eine belebte und viel benutzte" Brücke über den Arno. Sie verkürzte damals die Reisezeit zwischen Arezzo, Florenz und Fiesole um mehrere Stunden, wie Vinceti berichtet.

Historische Dokumente und Drohnenaufnahmen

Mit Hilfe von Drohnenaufnahmen und Foto-Vergleichen mit historischen Abbildungen kam er zum Schluss, dass die von da Vinci gemalte Brücke der Ponte Romito sein muss. In der Zeit, in der die Mona Lisa entstand, habe sich Leonardo zudem im Arno-Tal aufgehalten. Auch die Krümmung des Flusses an der gemalten Stelle entspreche dem tatsächlichen Verlauf, so Vinceti.

Über dieses Detail wird seit Jahrzehnten gerätselt.
Über dieses Detail wird seit Jahrzehnten gerätselt.
JEAN-PIERRE MULLER / AFP / picturedesk.com

Der Forscher Vinceti fiel allerdings schon mehrfach wegen gewagter Theorien auf: So behauptete er vor sieben Jahren, die Mona Lisa sei die gemalte Verschmelzung zweier Personen, eine davon da Vincis Lehrling und Geliebter Gian Giacomo Caprotti, bekannt als Salai.

In Laterina ist man ob der Erkenntnis des Forschers zwar erfreut, ist sich aber auch der Verantwortung bewusst. "Wir werden das, was von der Brücke übrig ist, bewahren müssen", sagt Bürgermeisterin Simona Neri. "Dafür müssen wir die nötigen Mittel zusammenbringen."

Zudem werde nun wohl eine Rivalität mit dem benachbarten Buriano ausbrechen, wo in der Nähe der Brücke ein Poster mit der Mona Lisa hängt. "Wir werden wohl auch ein Poster aufhängen müssen", scherzt Neri. Sie hofft aber auf mehr Besucher – derzeit wird am entsprechenden Abschnitt des Arno ein Radweg gebaut.

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